Nach elf Wochen UnterbrechungWLS-Bad in Wipperfürth wieder geöffnet

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Um zu nahen Kontakt zwischen den Schwimmern zu vermeiden, ist die Schwimmrichtung vorgegeben.

Um zu nahen Kontakt zwischen den Schwimmern zu vermeiden, ist die Schwimmrichtung vorgegeben.

Wipperfürth – Schon seit sie denken kann, ist Karin Leineweber eine Wasserratte: „Umso glücklicher bin ich, dass ich nun endlich wieder meine Bahnen ziehen kann“, sagt die Wipperfürtherin, die am Samstagmorgen das Walter-Leo-Schmitz-Bad an der Ostlandstraße besucht. Elf Wochen lang musste das Bad wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben. Nun hat es unter verschiedenen Sicherheitsauflagen seit einer Woche wieder geöffnet. „Darüber sind wir sehr froh. Ein Schwimmbad ohne Schwimmer ist alles andere als schön“, findet Ralf Eschbach, Schwimmmeistergehilfe im WLS-Bad.

Schon am Eingang ist alles anders als vor der Pandemie. Die Tür ist abgeschlossen und um kurz vor halb zehn wartet eine Handvoll Schwimmer auf Einlass. „Nächster Einlass 9.30 Uhr“ heißt es auf dem Zettel, der an der Glasscheibe klebt. Neben dem Eingang können die Besucher sich die Wartezeit damit vertreiben, die Sicherheitsvorkehrungen zu studieren. Besonders ins Auge fällt die Zeichnung, über der „Autobahnschwimmen“ zu lesen ist. Auf der Abbildung sind Schwimmer und Einbahnstraßenschilder zu erkennen, die den Schwimmern verdeutlichen sollen, dass sie im Becken nur in eine Richtung schwimmen dürfen und möglichst viel Abstand halten sollen. „Ich bin mal gespannt, wie das alles ablaufen wird“, sagt eine Dame, die vor der Pandemie häufig zum Schwimmen ins WLS-Bad kam. Sie habe Verständnis für die Vorkehrungen, schließ-lich seien sie zum Schutz aller Besucher.

Zuerst Hände desinfizieren

Pünktlich um 9.30 Uhr öffnet Eschbach die Tür und bittet jeden Besucher, sich nach Eintritt zu aller erst die Hände zu desinfizieren und sich in ein Kontaktformular einzutragen, das zur Rückverfolgung im Falle einer Infektion dient. Nicht nur im Becken, auch im ganzen Schwimmbad gilt für die Besucher das Einbahnstraßen-System. Pfeile aus Klebeband weisen den Weg zu den Umkleidekabinen. „Bitte nur die gelben und roten Kabinen benutzen, damit genügend Abstand bleibt“, weist Eschbach die Schwimmer an. Bevor es nach dem Umziehen ins Wasser gehen kann, muss jeder Besucher duschen. „Nach dem Schwimmen darf jedoch nicht geduscht werden. Zum einen werden durch die Nässe und Dämpfe Bakterien leichter verbreitet und zum anderen gäbe es sonst ein zeitliches Problem“, erklärt Schwimmmeistergehilfin Ulrike Zellmer.

Regeln für Badbesucher

Wer das WLS-Bad besuchen möchte, sollte vorher telefonisch unter 0 22 67/64 555 ei-nen Termin vereinbaren. Wer pünktlich zu den Blockzeiten vor dem Eingang wartet, kann auch ohne vorherigen Anruf zum Schwimmen kommen. Die anderthalbstündigen Blöcke starten zu den Öffnungszeiten, zwischen den Blöcken ist jeweils eine viertel Stunde Pause. Das WLS-Bad hat dienstags von 6 bis 19.45 Uhr, mittwochs und freitags von 9.30 bis 13.45 Uhr, donnerstags von 6 bis 21.45 Uhr und samstags sowie sonntags von 9 bis 16.15 Uhr geöffnet. Alle Informationen und Sicherheitsregeln finden sich auf der Homepage des WLS-Bades unter

www.wls.wipperfuerth.de

Die Besucherzeiten sind in Blöcke von 1,5 Stunden eingeteilt, die nicht überschritten werden dürfen. Pro Block sind 30 Personen im großen Becken erlaubt. Wer kommen möchte, solte sich daher möglichst vorher telefonisch anmelden (siehe Infokasten). „Die Vorgaben haben wir teilweise aus dem Pandemie-Plan des Landes entnommen und teilweise aus den Vorgaben der Gesellschaft für Bäderwesen“, erklärt sie.

Endlich ins kalte Nass

Für Leineweber kann es nun endlich ins kalte Nass gehen: „Ich bin froh, dass es zwei Bereiche gibt. Ich bin schließlich nicht mehr die Jüngste und mit den Sportschwimmern kann ich nicht mithalten.“ Sie sei froh, dass sie nun endlich wieder sportlich betätigen kann, das habe ihr in den letzten Monaten gefehlt. Zwei bis drei Mal pro Woche wolle sie nun wieder herkommen und ihre Bahnen ziehen.

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„Im Wasser fühle ich mich am wohlsten“, sagt sie und steigt die Treppen ins Becken hinunter. Hier zieht bereits ein Ehepaar seine Runden. Durch eine leere Bahn in der Mitte sind sie von den Sportschwimmern auf den beiden linken Bahnen getrennt, die im schnellen Tempo Zug für Zug zurücklegen. „Noch ist der Andrang nicht allzu groß, aber es wird von Tag zu Tag mehr“, berichtet Eschbach.

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