Fehlbetrag von 16,2 Millionen EuroBastei Lübbe verklagt ehemalige Manager

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Bastei Lübbe

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Köln – „Nach Regen kommt bekanntlich Sonnenschein.“ Carel Halff, der Vorstandschef von Bastei Lübbe, findet in seinem Brief an die Aktionäre zum Geschäftsjahr 2017/2018 (31. März) tröstende Worte. Immerhin soll das operative Ergebnis (Ebit) im kommenden Geschäftsjahr positiv sein. Und das trotz Aufwendungen für die Bereinigung des Beteiligungsportfolios und Kosten zur Effizienzsteigerung. Dabei sind die Kapriolen des abgelaufenen Geschäftsjahres mit Regen noch eher unzureichend umschrieben. Das war wohl eher ein ausgewachsenes Unwetter mit Blitz, Donner, Sturm und Hagel.

Statt eines Umsatzsprungs gingen die Erlöse von 146 auf 140,2 Millionen Euro zurück. Das Ebit sank um mehr als 91 Prozent auf minus 18 Millionen. Und unter dem Strich erhöhte sich der Fehlbetrag von 2,9 auf 16,2 Millionen. Einmaleffekte von insgesamt 18,1 Millionen macht Halff für das Minus verantwortlich. Da ist etwa ein Verlust von 1,6 Millionen Euro in Folge des Verkaufs einer Beteiligung an BuchPartner. Es gibt Wertminderungen von 8,2 Millionen bei Abschreibungen auf Autorenhonorare sowie Wertminderungen bei Beteiligungsgesellschaften von 8,3 Millionen Euro.

Fokus auf Kerngeschäft

Letztlich konzentriere sich Bastei Lübbe wieder auf das Kerngeschäft, schreibt Halff, der im November an die Unternehmensspitze gerückt war. Das Medienhaus hatte zuvor auf die Digitalisierung gesetzt. Aus dem Publikumsverlag sollte ein internationaler Medienkonzern mit durchgängiger Verwertungskette werden. Der Ausbau des Beteiligungsportfolios und die Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten hätten zu erheblichen Ineffizienzen und Fehlallokationen von Ressourcen geführt und sich letztlich als strategisch wie wirtschaftlich nicht erfolgreich erwiesen, so Halff jetzt.

Dem Kursschwenk fiel bereits Halffs Vorgänger Thomas Schierack zum Opfer. Nach gut vier Jahren an der Unternehmensspitze war mit ihm im September 2017 ein Aufhebungsvertrag geschlossen worden. Und damit nicht genug. Der Aufsichtsrat kündigt in seinem Bericht an, die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft hätten sich entschlossen, gegen ehemalige Organe Klage einzureichen. Ihr Gesamtvolumen belaufe sich auf 1,3 Millionen Euro. Im Visier sind Ex-Vorstände und Ex-Aufsichtsräte, die Namen werden aber nicht genannt. 

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