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Köln/BonnFlughafen kommt gut durch die Krise – neuer Betreiber für Duty-Free-Shops

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Blick auf das Flughafengebäude mit dem Schriftzug des Airports Köln/Bonn.

Der Flughafen arbeitet sich aus der Corona-Krise.

Im Sommer ist es mit ellenlangen Wartenschlangen vor den Sicherheitskontrollen nicht rund gelaufen am Flughafen. Das räumten auch die Manager des Airports auf dem traditionen „Politischen Abend“ am Montagabend ein. Im kommenden Jahr soll das besser werden.   

Flughafen-Chef Thilo Schmid sieht beim Betrieb noch einige Luft nach oben. „Im Sommer hat es das ein oder andere Wochenende gegeben, das alles andere als optimal gelaufen sei“, sagte er im Hinblick auf langen Warteschlange vor den Sicherheitskontrollen. Das soll im nächsten Sommer besser werden, finden er und Aufsichtsratschef Klaus-Dieter Scheurle. Die Freude auf einen Urlaub oder einen Besuch bei Freunden oder Verwandten solle nicht am Flughafen getrübt werden.

Der Flughafen in der Wahner Heide und andere Airports seien bereit, hier mehr Verantwortung zu übernehmen und auch dazu, in neue Technik zu investieren. Diesen Weg geht im kommenden Jahr etwa der Frankfurter Flughafen, der die Sicherheitskontrollen unter der Aufsicht der Bundespolizei selbst organisiert, einen Dienstleister für die Kontrollen beauftragt und auch in moderne Technik investieren will.

Gewinn soll höher sein als vor der Krise

Zufrieden zeigten sich die Manager und Kölns Bürgermeister Ralph Elster, wie der Flughafen auch durch die Unterstützung der Eigentümer – die Stadt Köln, das Land NRW und der Bund mit jeweils um die 31 Prozent sowie die Stadt Bonn und der Rheinisch-Bergische und der Rhein-Sieg-Kreis - durch die Krise gekommen sei. Für das laufende Jahr erwartet der Flughafen 8,8 Millionen Passagiere und einen Frachtumschlag von einer Million Tonnen. Während die Fracht damit auf Rekordniveau liegt, erreicht die Zahl der Passagiere etwa 75 Prozent des Vorkrisenniveaus. Schmid nannte das „ein sehr positives Ergebnis“.

Flughafen setzt auf Mieteinnahmen

 Zumal der Airport auch wieder schwarze Zahlen schreiben wird. Die sollen deutlich besser sein als vor der Krise, wie der Flughafen bereits zuvor angekündigt hatte. Da gab es das bislang beste Ergebnis 2016 mit einem Gewinn von gut sechs Millionen Euro. Der Flughafen hat gespart, aber auch Mieten erhöht und leerstehende Flächen neu vermietet. Im kommenden Jahr gibt es etwa einen neuen Betreiber für den Duty-Free-Shop.  Ziel des Flughafens ist es, diese so genannten Non-Aviation-Umsätze rund um die Vermietung von Hangars, Hallen, Shops und Parkplätze zu steigern.

Neue Wasserstofftankstelle geplant

Neue Möglichkeiten dazu soll auch das laufende Planfeststellungsverfahren bieten. Der Flughafen will dabei nicht nur Abläufe etwa auf dem Rollfeld optimieren, sondern in Zukunft auch das Frachtzentrum oder Terminal 2 erweitern. Das Verfahren sei so weit, dass es unterschriftsreif beim zuständigen Minister liege, so Aufsichtsratschef Scheurle. Der Flughafen will nachhaltiger werden. Zu den bestehenden 13 000 Solarmodulen auf Airport-Dächern sollen 8000 weitere kommen. Auch kündigte Flughafen-Chef Schmid an, der Verkehr auf dem Vorfeld solle rein elektrisch werden. Und eine zweite Wasserstofftankstelle sei geplant, diesmal für den Schwerlastverkehr.


Neuer Betreiber für den Duty-Free-Shop

Mit Sertur gibt es im Sommer einen neuen Betreiber von Duty-Free-Shops im Flughafen. Geplant ist der Eröffnung im Juni, der Vertrag läuft bis 2030. Sertur Duty Free nutzt eine Fläche von 900 Quadratmetern im Sicherheitsbereich des Terminal 1, sowie eine neue rund 600 Quadratmeter große Fläche im Terminal 2. Das Unternehmen ist Teil der türkischen Koç-Gruppe und betreibt bislang 20 Duty-Free-Shops in der Türkei.

Bis Ende 2020 hatte Heinemann den Duty-Free-Shop sowie vier weitere Shops im Flughafen betrieben. Später nutzte der schwedische Anbieter R&F, eine Tochter der Stena Line, einen Teil der Fläche für einen Duty-Free-Shop. (raz)

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