50 Millionen mehr oder weniger können auch für Superreiche einen Unterschied machen. Mit einem Vermögen von 950 Millionen Dollar ist man zwar Millionär, aber eben nicht auf der aktuellen Forbes-Liste der Milliardäre. Auf die kam neu Taylor Swift, die nach Berechnungen des Wirtschaftsmagazins mit ihrer Welttournee, dem Wert ihres Musikkatalogs und ihres Immobilienportfolios über ein Vermögen von 1,1 Milliarden US-Dollar verfügen soll. Das bedeutet aber „nur“ Platz 2545 in der weltweiten Rangliste.

Verzeichnet sind insgesamt 2781 Milliardäre, 141 mehr als im Vorjahr und 26 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021. Die sind auch reicher als je zuvor. Zusammen verfügen sie über 14,2 Billionen Dollar. Das sind zwei Billionen mehr als 2023 und eine Billion mehr als 2021. Zwei Drittel der Menschen auf der Liste sind zudem reicher als im Vorjahr.

Bernard Arnault bleibt an der Spitze

Das gelang auch der alten und neuen Nummer eins: Der französische Unternehmer Bernard Arnault, Chef des Luxusgüterkonzerns LVMH mit Marken wie Louis Vuitton und Sephora, steigerte sein Vermögen von 211 auf 233 Milliarden Dollar. Reicher wurden auch Tesla-Gründer Elon Musk (Platz 2) mit jetzt 195 Milliarden Dollar und knapp dahinter auf Platz 3 Amazon-Gründer Jeff Bezos, dessen Vermögen eine Milliarde darunter liegt. Ebenfalls noch reicher ist der reichste Deutsche geworden. Der Logistiker Klaus-Michael Kühne belegt mit einem geschätzten Vermögen von 39,2 Milliarden Dollar Platz 32 auf der Forbes-Liste.

Neu im Forbes-Ranking

Taylor Swift ist unter den vermögendsten Milliardären der Welt

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Etwas weniger als halb so groß ist das Vermögen der reichsten Nordrhein-Westfalen. Die in Essen geborenen Geschwister Karl Albrecht Junior und Beate Heister bewertet Forbes mit einem Vermögen von jeweils 15,9 Milliarden. Die beiden, die sich Platz 118 in der Welt der Milliardäre teilen, kontrollieren Aldi Süd. Ihr Cousin Theo Albrecht Junior mit Familie (Aldi Nord) liegt auf Platz 3 in NRW und auf Rang 132 in der Welt mit 14 Milliarden Dollar. Sein Vermögen schrumpft laut Forbes aber seit 2022, als es noch 18,7 Milliarden betragen haben soll. Der Handel scheint eine gute Basis für ein Milliarden-Vermögen zu sein. Lidl-Gründer und Eigner Dieter Schwarz wird mit einem Vermögen von 38 Milliarden als zweitreichster Deutscher geführt.

Reich mit Corona-Impfstoff

Weitgehend unbekannt in der breiten Öffentlichkeit sind die Zwillingsbrüder Andreas und Thomas Strüngmann. In Mülheim (Ruhr) geboren, stiegen der Mediziner Andreas und der Betriebswirt Thomas in das von ihrem Vater Ernst gegründete Pharma-Unternehmen Durachemie ein. Nach dessen Verkauf gründeten die Zwillinge ihre eigene Firma Hexal. Auch die wurde verkauft, nachdem sie zu einem der größten Generikahersteller weltweit aufgestiegen war. Beide beteiligten sich unter anderem am Corona-Impfstoff-Entwickler Biontech. Die Brüder sollen jeweils 9,8 Milliarden Dollar besitzen und damit auf Platz 232 der Milliardäre weltweit und auf Platz 4 in NRW liegen.

Der Corona-Impfstoff brachte auch Ugur Sahin auf die Liste der reichsten Nordrhein-Westfalen – zumindest im weitesten Sinne. Er ist Gründer der Firma Biontech und entwickelte mit seiner Frau Özlem Türeci das erste in der EU zugelassene Vakzin gegen Covid-19. Sahin wurde in der Türkei geboren und wuchs als Sohn eines Ford-Mitarbeiters in Köln auf. 3,7 Milliarden Dollar Vermögen bedeuten Platz 871 auf der Forbes-Liste – übrigens gemeinsam mit Christian Haub, seit 2018 Chef der Tengelmann-Gruppe. Das Traditionsunternehmen hat seine Wurzeln zwar in Mülheim (Ruhr), wird aber inzwischen von München aus gesteuert.

Rolf Gerling ist reichster Kölner

Nicht viel bekannt ist von Walter P.J. Droege. Der steht an der Spitze des Düsseldorfer Beratungs- und Investmenthauses Droege. Licht fiel auf ihn zuletzt, als er sich angeblich für eine Übernahme von Galeria Karstadt Kaufhof interessierte, ein Angebot dann aber wieder zurückzog. Er hat laut Forbes ein Vermögen von 3,3 Milliarden Dollar. Der in Bielefeld geborene Timm Oberwelland kommt laut Forbes auf ein Vermögen von 2,7 Milliarden Dollar. Er ist Filmproduzent und Geschäftsführer der Tobis Film. Anders als seinen Bruder Axel hatte es ihn nicht ins Familienunternehmen gezogen. Der leitet heute die Geschicke des Süßwarenriesen Storck.

Reichster Kölner ist Rolf Gerling. Sein Vermögen von 2,3 Milliarden Dollar hat den Ursprung im Verkauf des Kölner Versicherungskonzerns Gerling im Jahre 2005. Das bedeutet Platz 1438 auf der Forbes-Liste. Gerling zog an Fressnapf-Gründer Torsten Toeller vorbei, der auf ein Vermögen von 1,7 Milliarden kommt. Ebenfalls zu den Kölner Milliardären zählt Oliver Samwer mit einer Milliarde Dollar. Das bedeutet global den vielfach geteilten Platz 2692.