Gute Nachrichten aus den USA haben den Aktienkurs von Bayer am Dienstag beflügelt. Der Glyphosat-Streit könnte vor dem Supreme Court landen.
Glyphosat-StreitBayer erhält Unterstützung von US-Regierungsanwalt

In Roundup ist der umstrittene Wirkstoff Glyphosat enthalten.
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Im frühen Handel stieg die Bayer-Aktie Papier um rund 13 Prozent auf 35 Euro und verteidigte auch über den Tag Gewinne von 12 Prozent. Die Chancen des Leverkusener Pharma- und Agrochemie-Konzerns sind gestiegen, dass der milliardenschwere Glyphosat-Rechtsstreit vor dem Bundesgericht Supreme Court landet.
Der Solicitor General, der höchste Anwalt in den USA, der die Bundesregierung vor dem Obersten Gerichtshof vertritt, will, dass der Gerichtshof sich des Falles annimmt. Bayer hatte ihn angerufen, nachdem es sich widersprechende Urteile in Bundesstaaten gegeben hatte.
Noch sind zehntausende Klagen offen
Bayer argumentiert, dass der Oberste Gerichtshof für Klarheit sorgen müsse. Es geht um die Frage, ob das Bundesgesetz Klagen wegen angeblich fehlender Warnung auf Basis des Rechts einzelner Bundesstaaten ausschließt. Noch laufen zehntausende Klagen in den USA, weil US-Bürger Schadenersatz verlangen für angebliche Gesundheitsschäden durch das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Mitte Oktober gab es laut Bayer 197.000 angemeldete Ansprüche von US-Klägern. Davon seien rund 132.000 verglichen worden oder erfüllten die Vergleichskriterien nicht.
Die Klagewelle hatte sich Bayer mit der Übernahme des US-Konzerns Monsanto ins 2018 ins Haus geholt. Bayer fährt eine mehrgleisige Strategie. Der Konzern schließt Vergleiche, führt Prozesse und will auch auf die Gesetzgebung einwirken. Bis Ende des kommenden Jahres will Bayer die Rechtsstreitigkeiten weitestgehend eindämmen. Ein positives Urteil in der zentralen Frage des Vorrangs von Bundesrecht könne dem Unternehmen dabei helfen, einer Lösung für zehntausende Klagen näherzukommen, so Bayer in einer Mitteilung.
