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Wahl in VollversammlungThomas Radermacher ist neuer Präsident der Handwerkskammer Köln

Lesezeit 3 Minuten
Der scheidende Präsident der Handwerkskammer zu Köln, Hans Peter Wollseifer, und sein Nachfolger Thomas Radermacher (r.).

Der scheidende Präsident der Handwerkskammer zu Köln, Hans Peter Wollseifer, und sein Nachfolger Thomas Radermacher (r.). 

Die Handwerkskammer zu Köln hat eine neue Vollversammlung. Die erste Aufgabe am Donnerstag: Die Wahl eines neuen Präsidenten. 

Eine Wahlempfehlung wollte Hans Peter Wollseifer als eine seiner letzten Amtshandlungen als Präsident der Handwerkskammer zu Köln nicht geben. „Thomas Radermacher könnte das“, sagte er dann dennoch mit einem verschmitzten Lächeln am Donnerstag bei der konstituierenden Sitzung der Vollversammlung der Kammer. Das ist das höchste Gremium der Kammer, das nicht nur den Vorstand wählt, sondern unter anderem über den Haushalt der Kammer entscheidet oder Vorschriften über die Berufsausbildung, berufliche Fortbildung und Umschulung erlässt.

Einstimmig gewählt

Wollseifer stand mit seiner Meinung nicht allein. Zum neuen Präsidenten wurde einstimmig Thomas Radermacher gewählt. 64 Jahre alt sei er, sagte er, als er sich vorstellte. Seit 38 Jahren verheiratet, zwei erwachsene Kinder hätten sie und auch Enkelkinder. In Bonn geboren und aufgewachsen hat er nach eigenen Angaben nach dem Abitur eine Ausbildung zum Tischler absolviert und 1990 die Meisterprüfung abgelegt. Nicht nur der elterliche Betrieb ist von Bonn nach Meckenheim umgezogen. Auch Radermacher und seine Familie leben dort. Hier hat er sich auch 17 Jahre lang in der Kommunalpolitik engagiert.

Radermacher dürfte den meisten Vollversammlungsmitgliedern bekannt sein. Gehört er doch seit 15 Jahren dem Vorstand der Handwerkskammer zu Köln an. Er ist außerdem unter anderem Obermeister der Tischler-Innung Bonn-Rhein-Sieg, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Tischler NRW, Präsident des Bundesinnungsverbandes des Tischler- und Schreinerhandwerks, Mitglied im Vorstand des Unternehmernetzwerks Rhein-Sieg-Kreis und seit 18 Jahren Kreishandwerksmeister für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis.

Mehr Anerkennung für das Handwerk

Er werde einen Teil der Ämter aufgeben, kündigte Radermacher vor der Wahl an. Die Position des Kreishandwerksmeisters verlor er schon. Das Amt ist laut der Satzung nicht mit dem des Präsidenten der Handwerkskammer vereinbar. Zum Präsidenten wurde Radermacher mit 53 Stimmen gewählt. „Ich freue mich riesig über die Zustimmung“, so Radermacher. Die war einstimmig. Alle 18 Mitglieder der Arbeitnehmerseite waren anwesend, einer der 36 Vollversammlungsmitglieder der Arbeitgeber fehlte allerdings. „

Als Präsident der Handwerkskammer zu Köln möchte ich gerne das Gesicht und die Stimme unserer großartigen Branche in dieser Region und darüber hinaus sein“, sagte Radermacher. Er will den Dienstleistungsgedanken der Handwerkskammer bei den Mitgliedern noch stärker verankern, ein offenes Ohr für alle Anliegen haben. Wie Vorgänger Wollseifer, der nicht mehr angetreten war, strebt er mehr Anerkennung für das Handwerk an. Und er will sich für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung einsetzen.

Endlich machen!
Hans Peter Wollseifer, scheidender Handweerkspräsident

Wiedergewählt wurden die Vizepräsidenten — auch jeweils ohne Gegenkandidaten. Für die Arbeitnehmerseite trat der Groß- und Außenhandelskaufmann Alexander Hengst an und erhielt ebenfalls 53 Stimmen. Den Maurermeister Rüdiger Otto wählten 50 Vollversammlungsmitglieder, zwei stimmten mit Nein, Enthaltungen werden nicht gezählt. Gewählt wurden auch neun Beisitzerinnen und Beisitzer für den Vorstand sowie die Mitglieder der Kammer-Ausschüsse.

In seinem letzten Bericht als Präsident hatte Wollseifer seinen Kolleginnen und Kollegen für ihr ehrenamtliches Engagement gedankt und für die Unterstützung in seiner fast 15-jährigen Arbeit an der Kammerspitze. Er mahnte, den Stillstand im Land zu überwinden. „Endlich machen!“, empfahl er. Das durch steigende Kosten belastete Handwerk brauche gute Rahmenbedingungen, handwerkliche Dienstleistungen dürften nicht zur Luxusware werden. Er erhielt stehenden Applaus und wurde später zum Ehrenpräsidenten der Kammer gewählt.