Immobilienkauf in MetropolenIn Köln sinkt die Nachfrage nach Wohnungen

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Bauland

Neubaugebiet in Köln-Weiden

Köln – Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen im Bestand hat in den größten deutschen Städten merklich nachgelassen. Das ist das Ergebnis des Preiskompass des Immobilienportals Immowelt der jetzt in der 6. Auflage vorgelegt wurde. Basis für die Analyse sind Immobilienanzeigen auf dem Portal für Bestandswohnung mit 75 Quadratmetern und drei Zimmern aus den 90er Jahren.

Immobilien: In Köln geht die Nachfrage um 20 Prozent zurück

In Köln sank demnach die Nachfrage um 20 Prozent. Kein Einzelfall. Von den 14 größten Städten der Republik mit mehr als 500000 Einwohnern stieg nur in Leipzig die Immobiliennachfrage leicht an. Die größten Rückgänge gab es in Berlin und Hamburg mit jeweils um die 50 Prozent. Im Schnitt betrug der Rückgang 17 Prozent.

Schnell steigende Darlehenszinsen seit Jahresbeginn nennen die Experten als einen Grund. Viele Menschen könnten sich den Traum von den eigenen vier Wänden nicht mehr leisten. „Die monatliche Belastung eines Immobilienkaufs ist je nach Stadt und Immobilie mehrere hundert Euro höher als noch zum Jahresbeginn“, heißt es in der Studie. Hinzu komme, dass Banken bei der Kreditvergabe inzwischen mehr Eigenkapital verlangten. Zusätzlich verunsicherten potenzielle Käufer hohe Inflationsraten, der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie.

Mehr Wohnraum steht zum Verkauf

Andererseits erhöhte sich der Bestand an zum Kauf angebotener Immobilien. Im Vergleich zum 2. Quartal des Vorjahres liegt das Angebot um 29 Prozent höher. Deutlich stärker noch stieg das Angebot in Köln mit einem Plus von 54 Prozent und in Bremen mit einem Plus von 56 Prozent. Vermutlich würden mehr Objekte auf dem freien Markt angeboten, weil die Vermarktung der Immobilien aufwendiger geworden sei.

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Entsprechend sind in 7 der 14 größten Städte Deutschlands stagnierende oder bereits leicht sinkende Angebotspreise zu beobachten. In Köln blieb der Preis pro Quadratmeter im Vergleich zum Vorjahresquartal stabil bei 5384 Euro, ebenso in Frankfurt bei 6554 und in Essen mit 2954 Euro. In Düsseldorf und München etwa sanken die Preise um jeweils ein Prozent auf 5206 beziehungsweise 9551 Euro, womit München mit Abstand das teuerste Pflaster für Immobilienkäufer bleibt. Den stärksten Rückgang gab es in Hannover mit einem Minus von zwei Prozent auf 4019 Euro pro Quadratmeter.

Eine Zeitenwende auf dem Markt?

„Für den Immobilienmarkt beginnt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein neuer Zyklus“, so Jan-Carl Mehles von Immowelt. Das sei nichts Ungewöhnliches, vielmehr habe es Veränderungen bei der Nachfrage und letztendlich bei den Kaufpreisen in der Vergangenheit schon häufig gegeben. Der Boom der letzten zehn Jahre werde nicht ewig so weitergehen.

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