Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Gothaer und BarmeniaKartellamt gibt grünes Licht für Zusammenschluss

Lesezeit 2 Minuten

Das Logo der Gothaer hängt am Firmensitz des Unternehmens in Köln. 

Der geplante Zusammenschluss der Versicherer Gothaer und Barmenia hat eine weitere Hürde genommen. Das Bundeskartellamt gab den Unternehmen grünes Licht. 

"Der beabsichtigte Zusammenschluss von Barmenia und Gothaer ist eine der größten Fusionen der letzten Jahre auf den deutschen Versicherungsmärkten. Eine bedenkliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs ist aber nicht zu erwarten", so Kartellamtschef Andreas Mundt am Montag. Die Wettbewerbsbehörde hat am Montag die beabsichtigte Zusammenlegung der Geschäftstätigkeiten der Barmenia Versicherungen a.G. (Barmenia) und der Gothaer Versicherungsbank VVaG (Gothaer) in einem Gemeinschaftsunternehmen fusionskontrollrechtlich freigegeben.

Durch das Zusammenschlussvorhaben steigen Barmenia und Gothaer zu den größeren deutschen Versicherungsunternehmen auf. Ihre Marktanteile in den verschiedenen Versicherungsmärkten bleiben jedoch laut Kartellamt auch nach dem Zusammenschluss auf einem wettbewerblich unbedenklichen Niveau.  Auf den verschiedenen Versicherungsmärkten gibt es laut Kartellamt zahlreiche und zum Teil deutlich größere Wettbewerber in Deutschland.

Das gilt laut Kartellamt auch für die Bereiche in denen die beiden Unternehmen besonders aktiv sind, wie etwa private Krankenversicherungen oder Schadens- und Unfallversicherungen. Barmenia und Gothaer werden nach dem Zusammenschluss der sechstgrößte Anbieter von privaten Krankenversicherungen in Deutschland sein. Als teils deutlich größere Anbieter in den verschiedenen Versicherungsmärkten seien etwa Allianz, der MunichRE-Konzern, die Debeka Versicherungsgruppe, die R+V Versicherungsgruppe oder die Talanx Versicherungsgruppe zu nennen, so das Kartellamt. 

 In räumlicher Hinsicht erzielen beide Versicherungsgruppen ihre Beitragseinnahmen von insgesamt jährlich über sieben Milliarden Euro weit überwiegend in Deutschland.

Vor zehn Tagen hatten die Versicherer über Fortschritte beim geplanten Zusammenschluss berichtet, nachdem sie eingehend die Bücher geprüft hatten. „Die Due Diligence ist weitestgehend abgeschlossen und die Ergebnisse haben uns in unserem gemeinsamen Vorhaben noch einmal bestärkt, erklären Gothaer-Chef Oliver Schoeller und Barmenia-Chef Andreas Eurich.

Auch für die Struktur des gemeinsamen Unternehmens gebe es mittlerweile konkrete Überlegungen. An der Spitze des Konzerns sollen künftig zwei Versicherungsvereine stehen. Darunter werden dann die Barmenia.Gothaer Finanzholding AG angesiedelt und darunter dann die verschiedenen Risikoträger, also die einzelnen Versicherungen.

Die Personenversicherungen sollen über mehrere Stufen zusammengeführt werden. Den Anfang machen noch in diesem Jahr die beiden Lebensversicherer. Konkret heiße das, dass die gesamten Bestände der Barmenia Lebensversicherung auf die Gothaer Lebensversicherung AG übertragen werden, so Eurich.

Jobs sollen durch den Zusammenschluss nicht abgebaut werden, betonten die Unternehmen. Sie ergänzten sich vielmehr. Der Zusammenschluss ist der erste in der Branche seit 20 Jahren.