Bei der Familienbrauerei Früh tritt zum Jahreswechsel mit Frank Höhler ein Externer in die Geschäftsführung ein.
Brauerei in KölnWechsel in der Geschäftsführung bei Früh-Kölsch

Mitinhaber Alexander Rolff scheidet zum Jahreswechsel aus der Geschäftsführung von Früh aus.
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Alexander Rolff (62) gibt zum Jahreswechsel die operative Verantwortung als geschäftsführender Gesellschafter der Früh-Brauerei ab. In einer Pressemitteilung nannte er am Freitag persönliche Gründe für den Schritt. Er bleibe dem Unternehmen aber als Gesellschafter und Ratgeber fest verbunden.
Er hatte die Geschäftsführung der Familienbrauerei 1999 von seinem Vater Eduard Rolff übernommen und gemeinsam mit seinem Partner und entfernten Verwandten Hermann R. Müller sowie seit vielen Jahren mit dessen Sohn Philipp C. Müller Früh ausgebaut. Sie führen die Brauerei in inzwischen fünfter Generation. Früh bleibe ein Familienunternehmen, versicherte Rolff im Gespräch mit der Rundschau.
Wurzeln im Jahre 1895
Die Geschichte der Brauerei geht bis 1895 zurück, wie in der Firmenhistorie im Internetauftritt von Früh nachzulesen ist. Damals gründete Peter Josef Früh das Aposteln-Bräu, verkaufte die Hausbrauerei aber 1898. Kurz nach der Jahrhundertwende startete das nächste Projekt. Im Gebäude des ehemaligen „Central Theaters“ beziehungsweise der Gaststätte „Schützenliesel“, Am Hof 12, errichtete Peter Josef Früh sein neues Brauhaus: das Cölner Hofbräu P. Josef Früh. Peter Josef Früh hatte zwei Töchter. Die heirateten zwei Brüder aus der Familie Immendorf, wie Alexander Rolff sagte. Die eine Tochter aus der Verbindung sei seine Großmutter, so Rolff.
Heute kommt Früh auf einen Ausstoß von knapp unter 400.000 Hektoliter und beschäftigt fast 600 Mitarbeitende. Neben der Brauerei mit moderner Braustätte in Köln-Feldkassel ist das Unternehmen in der Gastronomie aktiv: Neben dem Stammhaus am Dom betreibt es diverse Veedel-Objekte sowie das Eden Hotel Früh am Dom.
Höhler kennt die Branche und Köln
Neuer Geschäftsführer und Partner von Philipp C. Müller wird laut Früh mit Frank Höhler (53) ein ausgewiesener Branchenfachmann. Der ist aktuell Vorsitzender der Geschäftsführung der Franken-Brunnen Unternehmensgruppe, einem Hersteller von Mineralwasser und Erfrischungsgetränken.
Branchen-Know-how und rheinische Expertise, so heißt es in der Mitteilung, konnte Frank Höhler bereits in seiner ersten Kölner Station von 2006 bis 2015 als Geschäftsführer der Deutschlandzentrale von SABMiller sammeln. Hier habe er maßgeblich den erfolgreichen Aufbau des internationalen Markenportfolios, insbesondere Pilsner Urquell und Tyskie gestaltet. Geschäftsanteile werde er aber nicht halten, so Rolff. Gesellschafter aus seiner Familie sind noch sein Bruder und ein Vetter.