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Kölner MotorenbauerKurssprung für die Deutz AG

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Motorenbauer bei Deutz in Köln Porz.

Motorenbauer bei Deutz in Köln Porz. 

Um über 12 Prozent legte die Deutz-Aktie am Donnerstag an der Börse zu. Und das, nachdem das Papier schon seit Jahresbeginn kräftig gestiegen war. 

Ausgesprochen gut kam das Zahlenwerk von Deutz an der Börse an. Konzernchef Sebastian C. Schulte hatte am Morgen in einem Pressegespräch von einem „deutlich positiven Ergebnis“ gesprochen, mit kräftigen Zuwächsen bei Auftragseingang und Umsatz. „Unsere Transformation zu einer breiteren Aufstellung zeigt Wirkung“, so Schulte. „Deutz kann in einem schwierigen Marktumfeld die Ernte einfahren“, so der Konzernchef weiter.

Denn das klassische Geschäft mit Motoren schwächelt noch. 35.517 Triebwerke konnte Deutz im zweiten Quartal absetzen, in etwa so viele wie im Vorjahresquartal. Dabei haben die Geschäfte laut Schulte zuletzt etwas angezogen. Im ersten Halbjahr lag der Absatz mit 66,147 Motoren zehn Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Allerdings stieg der Umsatz des Segments kräftig, weil mehr größere und teurere Motoren verkauft werden konnten. Auch das Service-Geschäft legte einmal mehr kräftig zu.

Umsatz legt um 15 Prozent zu

Kräftig stieg der Umsatz im zweiten Segment Solutions, das etwa den US-amerikanischen Stromgeneratoren-Anbieter Blue Star umfasst, den Deutz im letzten Jahr erworben hatte. Insgesamt kletterte der Deutz-Umsatz im ersten Halbjahr um 15 Prozent auf eine Milliarde Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) sank auf 18,3 (39,2) Millionen, das Konzernergebnis auf 7,8 (25,6) Millionen.

Unter anderem dämpften Kosten für das Sparprogramm das Ergebnis. Deutz will bis Ende 2026 die Kosten um 50 Millionen Euro pro Jahr senken. Sinken soll auch die Zahl der Stellen in Forschung und Entwicklung sowie der Verwaltung vor allem in Köln um 300. Mitarbeitende sollen gegen Abfindungen oder durch Frühverrentung das Unternehmen verlassen. Eingespart werden in diesem Jahr bereits mehr als 25 Millionen und damit fünf Millionen mehr als geplant.

Geschäft rund um Rüstung soll ab 2026 Fahrt aufnehmen

Das Kostensenkungsprogramm stärke die Wettbewerbsfähigkeit von Deutz, so Schulte. Das sei wichtig, wenn die Geschäfte – wie erwartet – im zweiten Halbjahr anziehen. Ebenfalls stärkten die Zukäufe von Blue Star, die Integration ausgewählter Daimler-Truck-Motoren von Deutz Power-Systems sowie die Übernahme des Spezialisten für Abgasnachbehandlung HJS und von Urban Mobility Systems, einem Spezialisten für batterie-elektrische Antriebe für Fahrzeuge im Gelände. Und Impulse erhofft sich Deutz von Geschäften im Rüstungssektor, die ab dem kommenden Jahr Fahrt aufnehmen sollen.

Wegen der Zukäufe stieg die Zahl der Vollzeitmitarbeitenden weltweit auf 5571 (5043). In Deutschland hat Deutz 3528 (3310) Stellen, davon 2642 in Köln.