Kartellamt-AuflageKölner Tuffi-Werk wird weiterverkauft

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Tuffi-Milchpackungen in einem Supermarktregal. Die Marke gehört zu den bekanntesten im Deutschland-Geschäft von Friesland Campina, vom dem sich der Molkereiriese trennt.

Tuffi-Milchpackungen in einem Supermarktregal. Die Marke gehört zu den bekanntesten im Deutschland-Geschäft von Friesland Campina, vom dem sich der Molkereiriese trennt.

Im Sommer hatte Friesland Campina den Verkauf von weiten Teilen des Deutschland-Geschäfts an die Theo-Müller Gruppe verabredet. Jetzt gab das Bundeskartellamt grünes Licht. Das Kölner Tuffi-Werk muss  allerdings weiterverkauft werden.  

Das Tuffi-Werk in Köln wechselt innerhalb kurzer Zeit wohl zwei Mal den Besitzer. Das Bundeskartellamt hat den Verkauf von weiten Teilen des Deutschlands-Geschäfts der niederländischen Genossenschaft Royal Friesland Campina mit Tuffi an die Theo Müller-Gruppe nach Zusagen der Beteiligten freigegeben, wie das Kartellamt am Mittwoch mitteilte. „Der gesamte Geschäftsbereich „Tuffi“ wird an eine unabhängige dritte Molkerei veräußert“, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt. Auch werde die Müller-Gruppe exklusive, unwiderrufliche und unbefristete Lizenzen an der Marke „Landliebe“ erteilen.

Wettbewerb soll erhalten bleiben

Damit stelle die Behörde sicher, dass unabhängige Dritte die Marktposition von Friesland Campina in diesen Bereichen einnehmen und der Wettbewerb erhalten bleibe. Die Theo Müller-Gruppe verfüge durch ihre Produktpalette und die Bekanntheit ihrer Marken über eine starke Marktposition, so Mundt. Bei Milchreis, frische Milchmischgetränke und Basismilchgetränke sei sie mit Abstand marktbeherrschend. Marken von Theo Müller sind „Müller“, „Weihenstephan“ und „Sachsenmilch“. Zu den bekanntesten Marken von Friesland Campina gehören „Landliebe“ und „Tuffi“.

Theo Müller erzielte 2021 Umsätze von sieben Milliarden Euro, Friesland Campina von über elf Milliarden. Im Sommer hatte Friesland Campina mitgeteilt, sich etwa auf die internationalen Marken Zukunft wie Valess, Chocomel und Frisco zu konzentrieren sowie auf Handelsmarken ausländischer Produktion. Betroffen davon waren neben dem Kölner Standort mit gut 320 Mitarbeitenden auch die Standorte Heilbronn sowie Schefflenz in Baden-Württemberg. Von den insgesamt 1000 Mitarbeitenden in Deutschland sind vom Verkauf 730 betroffen.

Mitglieder der Genossenschaft beliefern Friesland Campina weiter

Bei den in den Werken verarbeiteten Milchmengen übernimmt Müller die Verträge mit Landwirten, die nicht Mitglieder der Genossenschaft Friesland Campina sind, hieß es im Sommer. Bei den eigenen Mitgliedern wolle Friesland Campina weiterhin die Milch einsammeln und verarbeiten. Die Milch von Mitgliedern werde für eine Übergangszeit von gut einem Jahr an die Molkerei in Köln geliefert, sagte Hans Stöcker, Aufsichtsratschef Friesland Campina Germany.

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