Neue IHK-PräsidentinGrünewald: „Die Mehrheit hat sich für neuen Weg entschieden“

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Nicole Grünewald

Köln – „Ich freue mich total und unfassbar“, sagt Nicole Grünewald, nachdem sie am Dienstagabend zur neuen Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Köln gewählt wurde. Es war eine knappe Entscheidung, sagt Grünewald. „Aber die Mehrheit der Vollversammlung hat sich für einen neuen Weg entschieden.“

Und das hat doch den ein oder anderen überrascht. Mit einer knappen Entscheidung war bei den Präsidiumswahlen bei der konstituierenden Sitzung der neuen Vollversammlung der IHK, dem höchsten Gremium der Kammer, zwar gerechnet worden. Aber einige hatten auch Amtsinhaber Werner Görg knapp vorne gesehen.

Raunen beim ersten Wahlgang

Für ein Raunen hatte freilich bereits der erste Wahlgang gesorgt. Auf Grünewald waren 43 Stimmen entfallen, auf Görg nur 39. Außerdem gab es zwei Enthaltungen. Im zweiten Wahlgang erhielt Grünewald dann 45 von 84 abgegebenen Stimmen, bei Görg blieben es 39. Damit steht erstmals in der 222-jährigen Geschichte der Industrie- und Handelskammer Köln eine Frau an die Spitze.

Görg, langjähriger Vorstandschef des Versicherers Gothaer und derzeitiger Aufsichtsratschef des Versicherers sowie Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft des Rechtsschutzversicherers Roland, hatte fünf Jahre an der Spitze der Kammer gestanden. Anfang 2015 hatte er sich noch in zwei Wahlgängen gegen Grünewald durchgesetzt.

Spitze der Bewegung „New Kammer“ 

Grünewald steht an der Spitze einer Bewegung, die sich „New Kammer“ nennt. Sie setzt sich für mehr Transparenz in der Kammer, niedrigere Beiträge und mehr Digitalisierung in der Kammer ein. Es hatte sich vor den Wahlen zur Vollversammlung gebildet.

Mitglieder von „New Kammer“ hatten aber auch zuvor in zum Teil hitzigen Diskussionen andere Meinungen vertreten als das Präsidium, etwa, wenn es um den neuen Sitz der Kammer ging, der jetzt in Mülheim angesiedelt wird. Bei den Wahlen zur Vollversammlung hatten Bewerber von „New Kammer“ 26 der 91 Sitze errungen.

Grünewald sieht ein starkes Team hinter sich

Es gehe in den kommenden Wochen darum, die anderen Wähler mitzunehmen, so Grünewald. „Ich habe ein starkes Team hinter mir. Wir freuen uns auf die Aufgabe“, so Grünewald. Die IHK Köln solle eine starke Stimme für die Wirtschaft der Region sein.

Zur Person Nicole Grünewald wurde 1973 in Köln geboren. In Münster hat sie Publizistik, Anglistik und Germanistik studiert und 2008 im Fach Kommunikationswissenschaft promoviert. Zehn Jahre zuvor hatte sie bereits die Werbeagentur „The Vision Company“ gegründet. Grünewald ist Sprecherin des Netzwerks Mittelstand in der IHK zu Köln und gehört der Vollversammlung der Kammer an. Von 2010 bis 2015 war sie Vizepräsidentin. Sie ist zudem Wirtschaftsbotschafterin der Stadt. 

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