Auf der Süßwarenmesse ISM stellen 1300 internationale Firmen neue Produkte vor. Wir geben einen Überblick.
Süßwarenmesse ISM in KölnSo gesund ist die Zukunft der Süßigkeiten

Die Trends in der Süßwarenindustrie werden immer gesünder und nachhaltiger. Symbolfoto: dpa
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Hier wird es süß: Auch am letzten Tag der Süßwarenmesse ISM ist auf dem Messegelände viel los. Süßigkeiten-Experten drängen sich auf den Gängen von einem Stand zum nächsten und probieren sich durch die neuesten Produkte. 1300 Aussteller aus 70 Ländern zeigen, was sie in diesem Jahr Neues zu bieten haben.
Schnell wird klar: Süßigkeiten werden auch in diesem Jahr wieder gesund, kalorienarm, nachhaltig und vegan. Während Leckereien mit diesen Attributen vor einigen Jahren eher die Ausnahme auf dem Süßwaren-Markt waren, sind sie mittlerweile nahezu Standard. Es sind die Anbieter, die keine Alternativen zu gängigen Süßigkeiten anbieten, die nun herausstechen.
Sogar kleine Familienunternehmen haben ihr Sortiment umgestellt– sie verbinden Tradition mit den Entwicklungen der Branche und können diese so erhalten.
So macht es beispielsweise das slowenische Familienunternehmen „Perger“. Seit 1757 stellen sie handgemachte Süßwaren her und seit einigen Jahren haben sie eine extra Produktionshalle für glutenfreie, zuckerarme und vegane Bonbons und Gummibärchen.
Unsere Produkte müssen leckerer als die etablierten sein, dann besteht ein Anreiz, gesunde Alternativen zu kaufen
Auch das britische Unternehmen „Nature Brands“ (Naturmarken) legt den Fokus auf „gute“ Produkte. Es verbindet Wohltätigkeitsorganisationen mit Umweltschutz und gesunder Ernährung. So bietet „Nature Brands“ alternative Schokolinsen, Chips und Tacos an. Teile der Umsätze gehen über Charity-Organisationen zurück an Bauern und Umwelt. „Unsere Produkte müssen leckerer als die etablierten sein, dann besteht ein Anreiz, gesunde Alternativen zu kaufen“, erklärt ein Sprecher des Unternehmens. Und den Produkten schmeckt man tatsächlich kaum an, dass sie die gesunde Alternative zu Chips und Schokolade sind.
Zuckerwatte gibt es nun auch ohne Zucker
„Bob Snail“ stellt Schnecken aus 100 Prozent Frucht her. Das soll besonders ein Snack für Kinder und deswegen besonders gesund sein. „Die Schnecken kommen bei den Kindern sehr gut an. Sie sind noch nicht an so viel Zucker, wie Erwachsene gewohnt“, erzählt Britta Kransmann. Sie ist National Sales Managerin der Firma und mit einigen Kolleginnen und Kollegen auf der ISM vertreten. Das Unternehmen produziert in der Ukraine, der Krieg habe bisher aber noch keinen Einfluss auf die Produktion gehabt.
Auch wenn sich die Produkttrends bereits einige Jahre abzeichnen, gibt es immer wieder Umsetzungen, von denen man vorher noch nicht gehört hat. Die „süßen Naschwatte“ der tri d´Aix GmbH ist beispielsweise so ein Produkt. Es handelt sich um eine Zuckerwatte ohne Zuckerzusatz. Das klingt widersprüchlich, hat eine Jury der ISM allerdings so sehr überzeugt, dass sie die „Naschwatte“ auf den ersten Platz der Rangliste neuer Produkte auf der Messe gewählt hat. „Es schmeckt wie auf der Kirmes“, lautete das Urteil der Expertinnen und Experten.
Die Aussteller auf der Messe brechen zudem auch mit gesellschaftlichen Konventionen: Während Eltern schwere Überzeugungsarbeit leisten, um ihren Nachwuchs davon zu überzeugen, dass man mit Essen nicht spielt, fordern die „4D Happy Blocks“regelrecht dazu auf, das Gegenteil zu tun. Sie sollen es „Menschen zu ermöglichen, alle essbaren Figuren zu bauen“, die ihnen einfallen.
Auch spezielle Ostereier für kommende Ostern werden auf der ISM angeboten: Ein Schokoladenei wird von echter Eierschale umschlossen.
Welche Neuheiten aus der Welt der Süßwaren es tatsächlich in die Regale der Supermärkte schafft, wird sich zeigen. Genügend Auswahl ist jedenfalls vorhanden.