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Bilanzzahlen vorgestelltVolksbank Köln Bonn erzielt bestes Ergebnis in 157 Jahren

Lesezeit 3 Minuten

Zentrale der Volksbank Köln Bonn am Hohenzollernring in Köln. 

2023 ist ein gutes Jahr für Banken. Die Zinswende  erleichtert ihnen die Geschäfte. Die Volksbank Köln Bonn legt sogar ein Rekordergebnis vor. 

Die Volksbank Köln Bonn hat im abgelaufenen Jahr das beste Ergebnis ihrer 157-jährigen Geschichte erzielt. Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg um 59 Prozent auf 71 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss kletterte von 9,5 Millionen Euro im Vorjahr auf 14 Millionen. Die Mitglieder der Bank sollen durch eine Erhöhung der Dividende von 2,5 auf 4,25 Prozent vom Ergebnis profitieren.

„Auf unser aktuelles Geschäftsergebnis sind wir sehr stolz. Wir starten gut gerüstet in das nächste Jahr“, sagte Vorstandschef Jürgen Pütz. Die Zahl der Mitglieder stieg um gut 2000 auf 116 708. In Köln und Bonn betreut das Institut 198 604 Kundinnen und Kunden. 99 000 davon nutzen die digitalen Angebote, davon wiederum 70 Prozent das Online-Banking und 30 Prozent die App. „Dies macht sich auch auf der Kostenseite positiv bemerkbar. So konnten wir etwa durch die Zunahme elektronischer Kontoauszüge im vergangenen Jahr unseren Papierverbrauch spürbar reduzieren“, so Vorstandsmitglied Jürgen Neutgens.

Termineinlagen sind gefragt

Die Bilanzsumme des Instituts kletterte auf 6,3 (2022: 6,2) Milliarden Euro. Das Kreditvolumen wuchs um 3,1 Prozent auf 4,3 Milliarden. Dabei war nach Angaben des Instituts die Kreditnachfrage im abgelaufenen Jahr angesichts des gestiegenen Zinsniveaus zurückhaltend. Die Einlagen stiegen auf 5,2 (5,0) Milliarden Euro. Dabei gingen die Spareinlagen um 17,7 Prozent zurück, weil die Kundinnen und Kunden längerfristige Anlagen wie Termineinlagen und Sparbriefe nachfragten und sich damit gestiegene Zinsen für gewisse Zeiträume sicherten. Diese Anlagen legten im Volumen um 145 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro zu.

Das Kundenvolumen stieg um 5,2 Prozent auf 13,8 Milliarden. Neben den Anlagen beim Institut selbst gehören dazu Anlagen und Kredite bei Verbundpartnern der Genossenschaftsbank wie Union Investment, der Bausparkasse Schwäbisch Hall oder dem Versicherer R + V. Dieses Geschäft legte zu, der Provisionsüberschuss blieb mit 49 Millionen Euro stabil. Der Zinsüberschuss kletterte dagegen um 35 Prozent auf 120 Millionen und sorgte so wesentlich für das bessere Ergebnis. Die Verwaltungsaufwendungen des Instituts stiegen von 92,3 auf 96,5 Millionen Euro. Das Bewertungsergebnis, in das Abschreibungen auf faule Kredite einfließen, blieb laut dem Institut mit sechs Millionen „sehr moderat“.

Bank stärkt das Eigenkapital

Der Jahresüberschuss werde genutzt, um die Eigenkapitalbasis der Bank zu stärken und die Kreditvergabefähigkeit langfristig zu sichern, so Vorstandsmitglied Volker Klein. Die Gesamtkapitalquote, die aus Kernkapital und Ergänzungskapital besteht, lag bei 16,6 Prozent.

Häufiger genutzt wurden digitale Angebote. Im Kunden-Center seien im abgelaufenen Jahr 430 000 Anrufe eingegangen und 760 Live-Chats geführt worden. Seit 2022 beantwortet der Chatbot „Pit“ Fragen zu Standardprozessen wie der Bestellung einer Bankkarte. Er hat laut Institut über 2300 Kundenaufträge im abgelaufenen Jahr beantwortet. In ausgewählten Filialen gibt es zudem auch einen virtuellen Empfang als Schnittstelle zwischen Filiale vor Ort und Kunden-Center.

Bankfiliale als Erlebnisraum

Zwei Filialen baut die Volksbank Köln Bonn zu sogenannten Erlebnis-Centern um, und zwar die in Bornheim und die in der Gangolfstraße in Bonn. Noch in diesem Jahr würden hier persönliche Beratung und digitale Angebote vereint, heißt es. Hier soll es auch Bereiche geben für den Austausch zwischen den Mitgliedern, etwa in Gesprächsrunden oder Sitzungen. Allerdings hat das Institut auch die Zahl der Filialen reduziert. Bereits vor einem Jahr hatte es die Schließung von acht Filialen angekündigt. Die Zahl der Mitarbeitenden sank von 743 auf 725. Darunter waren 57 junge Menschen in der Ausbildung.