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Ingenieurdienstleister plantingStabiler Umsatz im fünfzehnten Jahr des Bestehens

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Wasserstoff soll eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität spielen.

Wasserstoff soll eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität spielen. 

Vor 15 Jahren wurde Ingenieurdienstleister planting in Köln gegründet. Das Unternehmen ist eine Tochter des Gummersbacher IT- und Ingenieurdienstleisters Ferchau. 

„Das bisherige Jahr war durchwachsen.“ Das sagte planting-Geschäftsführer Thorsten Krug im Gespräch mit der Rundschau. Zusammen mit Oliver Franke führt er die unter anderem auf die Prozessindustrie spezialisierte Tochter des IT- und Ingenieurdienstleisters Ferchau (Gummersbach). Die Chemie und Petrochemie ist rückläufig. Andere Branchen jedoch nicht, ergänzte Krug, der auf einen breiten Kundenstamm etwa aus den Branchen Pharma und Life Science, zu dem etwa die Ernährungsindustrie gehört, verweist.

„Wir liefern ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung. Und so befindet sich das vor 15 Jahren gegründete Unternehmen nach Jahren des Wachstums in diesem Jahr eher in einer Art von Seitwärtsbewegung, was den Umsatz betrifft“, sagte Franke. Im abgelaufenen Jahr hatte der Umsatz 50 Millionen Euro betragen. 

140 Wasserstoffprojekte ohne finale Investitionsentscheidung

Im Bereich Wasserstoff, den planting zuletzt auf- und ausgebaut hatte, gebe es bundesweit ca. 140 Projekte in Deutschland in verschiedenen Entwicklungsphasen, so Franke. „Für die wenigsten gibt es eine finale Investitionsentscheidung“, so Franke weiter. Prognosen für den Wasserstoff-Preis in drei Jahren lägen zwischen 0,50 Euro und 7,50 Euro. Mit einer solchen Spanne könne niemand kalkulieren und warte ab bei den Investitionen.

Gebaut würden vor allem kleinere Anlagen mit einer Kapazität von einem Megawatt (MW). Shell hat dagegen 2021 einen 10-MW-Elektrolyseur in Wesseling in Betrieb genommen und 2024 die Entscheidung für den Bau eines 100-MW-Elektrolyseur hier getroffen. Neben Projekte rund um Elektrolyseanlagen hat planting Expertise bei der Wasserstofflagerung, Wasserstoffverteilung sowie der Netzanbindung.

planting hat heute 500 Mitarbeitende

2010 war planting in Köln-Rodenkirchen mit 100 Anlagenbauspezialistinnen und Anlagenbauspezialisten an den Start gegangen mit dem Fokus auf Raffinerie, Petrochemie und Energie. In der Rhein-Ruhr-Region liegt der Schwerpunkt noch immer. Hier arbeiten rund 300 von insgesamt 500 Mitarbeitenden, darunter 430 operativ tätige. „Wir haben Büros, wo die Industrie ist“, sagt Krug. Die Nähe zu den Kunden sei wichtig.

Aktuell seien vermehrt Planungsleistungen für Herstellungsanlagen in der Pharma, Life-Science- und Lebensmittelindustrie gefragt sowie technische Gebäudeausrüstungen, bezüglich des Energieverbrauchs optimierte Kälteanlagen oder Rückgewinnungssysteme für Prozesswärme sowie Elektrolyseanlagen oder beim Abscheiden und Speichern von CO-2 oder der stofflichen Nutzung.

Wachstums-Chancen in der Ernährungsindustrie

Chancen sieht planting, weil große Konzerne Planungsteams verkleinerten und kleine Planungsbüros aus dem Markt ausscheiden würden, so Franke. Und auch wenn industrielle Großanlagen ins Ausland verlagert würden, verblieben sogenannte Mehrzweckanlagen in Deutschland, um die Versorgungssicherheit aufrecht zu halten, so Franke.

Für Geschäfte sollten auch verschärfte Umweltauflagen sorgen, die Rückkehr von Anlagen aus der Pharma-Branche, die die Versorgungssicherheit mit Medikamenten sicherstellen sollen oder neue Felder in der Ernährungsindustrie wie etwa Anlagen zur Herstellung von synthetischem Fleisch aus dem 3-D-Drucker sowie weitere Anlagen für die Ernährungsindustrie.