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Aufgeweichtes Verbrenner-Aus
Symbolpolitik ohne Visionen

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2 min
dpatopbilder - 16.12.2025, Sachsen, Dresden: Abgase strömen am Morgen aus den Auspuffen von Verbrenner-Fahrzeugen.

Abgase strömen aus den Auspuffen von Verbrenner-Fahrzeugen. (Symbolbild)

Das Verbrenner-Aus soll aufgeweicht werden. Ein Hoch darauf, dass wir alle auch nach 2035 neue Autos mit dem guten alten Verbrenner kaufen dürfen? Mitnichten.

Diese Semi-Kehrtwende aus Brüssel wird der angeschlagenen Autoindustrie nicht zum Aufschwung verhelfen, Jobs sichern, Innovationen fördern, ganz zu schweigen von den Klimazielen der Gemeinschaft, die ohne Verantwortungsbewusstsein und Rücksicht auf künftige Generationen hintangestellt werden.

Der Rückzieher ist nicht der Befreiungsschlag, als den ihn jetzt die Europas Konservative feiern, sondern eine Symbolentscheidung auf Kosten von Umwelt, Verbraucher und Wirtschaft. Umso bedauerlicher ist es, dass die EU-Kommission einknickte. Die CDU/CSU mag mit dem politischen Manöver im verbrennerverliebten Deutschland punkten, aber dass plötzlich mit synthetischen Kraftstoffen betriebene Pkw die Branche retten könnten, ist ein Trugschluss und verschleiert die wahren Gründe für die Krise.

Hersteller setzen zu spät auf E-Autos

Natürlich muss es letztendlich einen Wettbewerb um die besten Lösungen geben. Doch die jetzigen Probleme sind vorneweg dem Umstand geschuldet, dass Hersteller zu spät auf Elektrowagen gesetzt und sich zu lange auf das lukrative Geschäft aus China verlassen haben. Im Reich der Mitte fahren die Bürger jedoch mittlerweile lieber ein günstiges E-Auto von BYD als einen teuren Benziner von Volkswagen.

Peking erklärte den Elektromotor bereits 2009 zur Schlüsseltechnologie und wird sich nun ins Fäustchen lachen. Denn die Politik auf dem alten Kontinent macht dieselben Fehler wie in den vergangenen Jahren, als sie den Unternehmen, die den Fortschritt aus Profitgier verschleppt oder verschlafen haben, immer wieder entgegenkam, während die Konkurrenten aus Fernost vorbeizogen.

Die Tatsache, dass diese sich jahrelang in Ideologiedebatten verhedderten und viel Energie damit verschwendet haben, ein Auslaufmodell künstlich am Laufen zu halten, zeigt, dass mit zahlreichen aktuellen Entscheidern die aktuellen Herausforderungen nicht zu bewältigen sind. Fast schon verzweifelt klammert sich die Politik an ein Zurück in die Vergangenheit anstatt mit Visionen, kluger Industriepolitik und progressiven Ideen ein Europa der Zukunft zu entwerfen.

Die Lockerung beim Verbrenner-Aus ist nicht nur für die grüne Transformation ein Desaster, der europäische Sektor dürfte damit auch endgültig den Anschluss an die chinesischen Wettbewerber verlieren.