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Ergebnisse des „Köln-Check“Es ist Zeit für Veränderungen in Köln

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So sehen die Kölner ihre Stadt

So sehen die Kölner ihre Stadt

Eine Forsa-Studie zeigt: 78 Prozent der Kölner empfinden ihre Stadt als verschlechtert. Es besteht akuter Handlungsbedarf vor der Kommunalwahl.

Die Kölner stellen ihrer Stadt ein miserables Zeugnis aus. Das Hauptproblem der Forsa-Studie für die Kölnische Rundschau und den Kölner Stadt-Anzeiger lässt sich in einer Zahl zusammenfassen: 78 Prozent der Kölnerinnen und Kölner spüren, dass sich ihre Stadt zum Nachteil verändert, das sind fast doppelt so viele wie vor sieben Jahren. Die Unzufriedenheit bezieht sich auf Busse und Bahnen, die seit Jahren nicht mehr nach Plan fahren, explodierende Miet- und Baukosten, Großprojekte, die nicht fertig werden und ein kaum noch erträgliches Maß an Verwahrlosung auf den zentralen Plätzen.

Gleichzeitig sagen mehr als 80 Prozent der Menschen, sie leben gerne in ihrer Stadt. Aber sie leiden auch an und mit ihr. Die Umfrage trägt weitere besorgniserregende Botschaften. Für die Verwaltung, für die Politik und für die Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl. Die sind weitgehend unbekannt. Der als „Maden-Doktor“ bekannte Autor Mark Benecke wird noch am ehesten wahrgenommen, da müssen bei den etablierten Parteien die Alarmglocken schrillen.

OB-Kandidaten müssen die Menschen begeistern

Es sind nur noch gut neun Wochen bis zur Kommunalwahl am 14. September. Mehr als die Hälfte der Befragten weiß (noch) nichts von dem Termin, rund 40 Prozent sagen, sie werden keinem der elf Kandidaten ihre Stimme geben. Das wird sich hoffentlich am 14. September anders darstellen, aber die Aufgabe ist für die Anwärter klar umrissen: Sie müssen vor allem die Menschen für die Wahl motivieren, müssen sich bekannt machen und erklären, wofür sie stehen. Ja, sie dürften auch begeistern. Das läuft noch sehr verhalten an. Die OB-Debatte der Kölnischen Rundschau zu Beginn der Woche hat gezeigt: Es gibt klare Unterscheidungspunkte, aber es wurden auch manche Hoffnungsparolen verbreitet. Für die sind die Kölnerinnen und Kölner nicht empfänglich. Sie wollen, dass sich etwas bewegt in der Stadt.

Nur noch jeder zweite ist mit dem Handeln der Verwaltung zufrieden, zwei Drittel stellen der Oberbürgermeisterin ein schlechtes Zeugnis aus. Auch darin spiegelt sich, dass die Menschen sichtbar positive Entwicklungen vermissen, dass sie wahrnehmen, dass Köln nicht mehr richtig funktioniert. Es sind noch gut neun Wochen bis zur Wahl. Die Umfrage sollte Motivation genug sein, um sich für Köln zu engagieren. Es ist Zeit für Veränderungen.