Nach 13 Jahren Bauzeit verkündet die Stadt die „bauliche Fertigstellung“ - doch das bedeutet wenig. Während der Baudezernent im OB-Wahlkampf den Erfolg feiert, bleibt die wichtigste Frage offen: Wann können Oper und Schauspiel dort endlich wieder spielen?

Kölner OperWir befinden uns in einer gefühlten Endlos-Schleife

Die Visualisierung der Möbel auf dem Offenbachplatz
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Wer nach 13 Jahren noch nicht müde geworden ist, die Baustellenberichte von Oper und Schauspiel zu verfolgen, dem dürften die Vokabeln vom Offenbachplatz in den Ohren klingen wie schief gesungene Arien: „Wirkprinzip-Prüfung“, „Brandschutzabnahme“, „bauliche Fertigstellung“. All das soll demnächst folgen. Nur wann die Kulturhäuser im Zentrum wirklich spielbereit sind, das steht noch immer nicht fest.
Kurz vor der Kommunalwahl verbreitete die Stadt die Erfolgsmeldung, dass alle Häuser bis zum Ende des Jahres baulich fertig gestellt sein werden. Eine vermeintliche Erfolgsmeldung — auch für Markus Greitemann, den verantwortlichen Baudezernenten, der am Sonntag als OB-Kandidat der CDU antritt. Doch bis zur Übergabe der Häuser und erst recht bis zum Start des Spielbetriebs werden weitere Monate vergehen. Die Stadt legt sich auch im Frühherbst 2025 nicht auf einen Eröffnungstermin fest. Das zumindest hat sich bewährt, nachdem der vorherige technische Betriebsleiter, Bernd Streitberger, den geplanten Termin für die Übergabe der Häuser im vergangenen Jahr gerissen hatte. Oberbürgermeisterin Henriette Reker schüttelte die Frage nach der Fertigstellung irgendwann ab wie eine lästige Fliege.
Der Beobachter fühlt sich wie in einer Endlosschleife. Man wird wieder zweigleisig planen müssen für die Spielzeit 2026/27. Ein großes Eröffnungsfest im September des nächsten Jahres ist mit einem großen Fragezeichen versehen. Klar ist nur: Das nächste Stadtoberhaupt hat gute Chancen, das Schleifchen zur Eröffnung zu durchschneiden. Die Amtszeit dauert fünf Jahre.