Weinkonsum in Zeiten des KlimawandelsWie echte Nachhaltigkeit aussehen könnte
Auch der Weinbau muss in Zukunft einen nachhaltigen Platz innerhalb der Landwirtschaft finden.
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- Romana Echensperger gibt in ihrer Kolumne Tipps und Empfehlungen rund um den Wein.
- Dieses Mal empfiehlt sie einen Weißwein, der nicht nur schmeckt, sondern auch nachhaltig angebaut wird.
In Zeiten des Klimawandels die Welt zu ernähren, ohne dabei den Planeten zugrunde zu richten, ist die aktuelle Herausforderung. Auch der Weinbau muss in Zukunft einen nachhaltigen Platz innerhalb der Landwirtschaft finden. Bislang scheint das noch ein weiter Weg zu sein. Eine Studie aus dem Jahr 2017 beschreibt, dass Reben hierzulande nicht einmal 1 Prozent der Agrarfläche belegen, aber fast 20 Prozent der Pestizide dafür aufgewendet werden.
Das liegt unter anderem daran, dass die europäischen Edelreben wie Riesling oder Merlot für diverse Pilzkrankheiten anfällig sind. Eine Strategie ist es, zwei Rebenspezies zu kreuzen. In klassischen Züchtungsverfahren, die auf Gentechnik verzichten, will man guten Geschmack mit Pilzresistenz verbinden. Dabei entstehen mittlerweile überzeugende Pionierrebsorten, die kaum noch Pflanzenschutz bedürfen. „Die Reben sind weniger anfällig für Trockenstress und Sonnenbrand“, erläutert Prof. Ulrich Fischer vom Weincampus Neustadt. Bei zunehmenden Wetterextremen sind das weitere Pluspunkte. Nicht nur er, sondern auch viele Winzer sind von Rebsorten wie Sauvignac, Monarch oder dem hier beschriebenen Cabernet Blanc überzeugt.
Kellerei Reh-Kendermann will Spirale durchbrechen
Bei dem Kunden sieht das noch anders aus. Was weniger an der Qualität der Weine, sondern an der Unbekanntheit der Sorten liegt. Händler übten sich in Zurückhaltung, mit dem Argument, Weinfreunde könnten damit nichts anfangen. Doch wie will man Bewusstsein schaffen, wenn kaum Pioniersorten vermarktet werden? Die Kellerei Reh-Kendermann will diese Spirale durchbrechen. Kurzerhand sicherte sie ihren Vertragswinzern Abnahmemengen zu und füllt für einen Handelspartner exklusiv einen Wein ab. Ein Projekt, das für alle Beteiligten auf Langfristigkeit angelegt ist und mithelfen soll, den Pionierrebsorten den Weg zu bereiten.
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Dieser Cabernet Blanc überzeugt mit intensiven Aromen von Stachelbeeren, Grapefruit, Limettenschalen und schwarzen Johannisbeeren. Der Wein ist angenehm trocken, verfügt über eine würzig frische Säure, ist mittelkräftig im Körper und bezaubert mit kräutriger Frische im Finish. Es ist ein süffiger Weißwein mit Anspruch für alle Weingenießer die sonst auch gerne Sauvignon Blanc trinken.
Ein Baustein für mehr Nachhaltigkeit
Jedenfalls können Rebsorten wie Cabernet Blanc ein Baustein für mehr Nachhaltigkeit sein. Wichtiger an dem Projekt ist allerdings der partnerschaftliche Gedanke zwischen allen Beteiligten. Nur wenn ein gerechtes Einkommen für alle in der Wertschöpfungskette übrig bleibt, kann an weiteren existenziellen Themen wie mehr Biodiversität in der Monokultur Weinberg oder der Dünger- und damit Ertragsfrage gearbeitet werden. Auch hier liegen Ursachen für den massiven Pestizidgebrauch. Neue Partnerschaften sind überall gefragt. Es wäre ein Anfang auf dem Weg zu echter Nachhaltigkeit.
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