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Grill-Anzünder im TestGrill-Föhn lässt die Funken fliegen

Lesezeit 2 Minuten

Damit die Bratwurst richtig schmeckt, braucht man den richtigen Grill-Anzünder.

Schnell, sauber und zugleich sicher heizt kaum einer der Grillanzünder ein. Jeder zweite ist ausreichend oder mangelhaft, weil er schlecht zündet, qualmt, rußt, stinkt oder die Gesundheit gefährdet. Nur zwei von 28 Anzündern schneiden gut ab. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der Zeitschrift Test.

Die Warentester haben die Glut geschürt - mit Flüssiganzündern und Paraffinwürfeln, Holz-Wachsanzündern und Grillföhn, Anzündkaminen, Anzündspray und Elektro-Heizgabel. Holzkohlen lassen die meisten Anzünder im Test spätestens nach 40 Minuten durchglühen. Für grillbereite Holzkohle-Briketts brauchen sie meist deutlich länger.

Testsieger ist das gute, aber teure Startfire Feuerspray für neun Euro (600 ml). Holzkohlen glüht es sicher, sauber und schnell durch. Nach rund 25 Minuten sind sie grillbereit - zu erkennen an einer dünnen, weißen Ascheschicht, die das gesamte Glutbett überzieht. Der gute Barbecook Heißluft-Grillföhn entfacht die Glut noch schneller, lässt aber Funken und Asche fliegen. Grillbereite Holzkohlen schafften Bio-Flüssiganzünder, Holz-Wachswürfel, feste, flüssige und cremige Paraffinanzünder sowie ein Elektro-Grillanzünder und ein Anzündkamin.

Gepresste Briketts entflammen schwerer als Holzkohle. Dafür halten sie längfer die Hitze. Nur der Grillföhn und ein Anzündkamin heizen den Briketts derart ein, dass sie spätestens nach 40 Minuten grillbereit sind.

Warnung vor Beschleunigern

Oben mit Kohlen gefüllten und unten von Anzündern entfachten Anzündkamine funktionieren mit Kaminzug: Heiße Luft steigt auf, frische sauerstoffhaltige Luft strömt nach und glüht die Kohlen durch. Bei den getesteten Kaminen gefährlich: Ihre Griffe werden heiß. Die Warentester maßen bis zu 170 Grad Celsius. Sicherheit und damit auch Qualitätsurteil: mangelhaft.

Die Stiftung Warentest warnt vor Brandbeschleunigern wie Brennspiritus. Sie können auf dem Grill meterhoch verpuffen und bis in die Flasche zurückschlagen. In dieser Hinsicht sicher sind alle Anzünder im Test. Dennoch haben die Warentester weitere Grillanzünder in punkto Sicherheit mangelhaft bewertet: etwa paraffinhaltige Flüssiganzünder. Beim versehentlichen Verschlucken können ihre Paraffine tief in die Lunge hinein kriechen und chemische Lungenentzündungen auslösen. Stiftung Warentest sagt: Flüssige Paraffinanzünder müssen nicht sein.

Die Tester raten eher zu anderen Grillanzündern. Die Paraffinwürfel und paraffinhaltigen Flüssiganzünder im Test rußen und riechen unangenehm, Paraffingel und -creme deutlich schwächer. Testsieger Startfire und der Landmann Elektro-Grillanzünder heizen ohne solche Belästigungen ein. Auch die meisten Öko-Anzünder wie Holz-Wachswürfel und flüssige Bioanzünder verbrennen nahezu qualmfrei und geruchlos. Ausnahme von der Regel: zwei Öko-Anzünder aus wachsgetränkter Holzwolle. Sie entflammen schnell, verlöschen aber beim Kohleaufschütten und verqualmen stinkend. (td)