Impfgegner-KorsoGegendemo in Opladen für Solidarität und Spritze
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Eine angemeldete Gegendemo zum Autokorso: "Solidarisch durch die Krise".
Copyright: Ralf Krieger
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Leverkusen – Eigentlich, sollte man meinen, ist derzeit in Deutschland kaum etwas einfacher, als nicht geimpft zu werden und vermutlich werden sich die so genannten Querdenker und Impfgegner später wundern, wie leicht es doch war, sich vor der Impfung gedrückt zu haben.
Ein Gegendemonstrant winkt der Corona-Kolonne mit einer großen Spritze.
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Dennoch gibt es die Besorgnis, dass es bald einen Impf-Zwang geben könnte. Die vermeintlich drohende Impf-Pflicht war eines der Themen, gegen die eine Gruppe Corona-Maßnahmen-Kritiker am Samstagmittag in Leverkusen schon zum zweiten Mal mit einem Autokorso mit hohem Frauenanteil demonstrierten.
„Impfen - ja klar!“
Fast alles war so wie beim Korso vor zwei Wochen, nur dass es diesmal eine angemeldete Gegendemonstration gab. Mit Plakaten wie „Impfen - ja klar!“ und „Solidarisch durch die Krise“ standen 20 Demonstranten in Opladen vor der Aloysiuskapelle und teilten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Autokorsos und den Menschen auf der Straße ihre Ansicht zur Sache mit.
Einer machte sich den Spaß und schwenkte eine große Spritze. Ein begleiteter Korso muss sich nicht an Ampeln halten, die Schlange von über 30 Autos mit Plakaten, Deutschlandfähnchen und Musikboxen auf Dächern war schnell durch.
Ein Auto mit gelbem Stern mit Aufschrift "ungeimpft" statt "Jude".
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„Wir machen das, weil wir es ganz wichtig finden, der Wissenschaftsfeindlichkeit der so genannten Querdenker etwas entgegen zu setzen“, sagte der Initiator der Gegen-Demo, Keneth Dietrich, der für die Linkspartei im Leverkusener Stadtrat sitzt.
"Kritik auf unwissenschaftlicher Basis"
Er sagt, er sei grundsätzlich ein Freund von Protestkultur, aber: „Mit dieser Kritik an den Corona-Maßnahmen auf unwissenschaftlicher Basis kann ich nichts anfangen“. Auch die Mehrzahl von Dietrichs Mitstreitern am Samstag entstammen der linken Szene.
Nicht so gerne politisch einordnen lassen möchten sich dagegen manche Teilnehmer des Autokorsos. Man will nicht rechts sein.
Vielfältig sind die Schilder auf der Corona-Maßnahmen-Kritiker-Demo. Hier wird Albert Einstein zitiert.
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Dass der rechtsradikale Leverkusener Ratsherr Markus Beisicht zur Teilnahme am Korso aufgerufen hatte, kommentierten zwei Frauen gegenüber dem Leverkusener Anzeiger bei der Aufstellung: Der hänge sich nur an ihre Bewegung ran. Ein Vertreter des Korso-Anmelders sagte vor der Fahrt, er wisse nicht, wer Beisicht sei.
Rechtsradikaler fuhr mit
Ob es manchen Korso-Teilnehmern passte oder nicht, der Rechtsradikale fuhr in der Kolonne mit, wie er am Samstag auf Facebook bekannt machte.