Abo

Polizei-Bilanz zu Weiberfastnacht in KölnMann versuchte mit Messer Küsse zu erzwingen

Lesezeit 3 Minuten
Viel Arbeit für die Polizei: Einsatzwagen stehen vor dem Hauptbahnhof bereit.

Viel Arbeit für die Polizei: Einsatzwagen stehen vor dem Hauptbahnhof bereit.

Weiberfastnacht verlief laut Kölns Polizei ruhiger als der 11.11. im vergangenen Jahr. Dennoch gab es einiges zu tun für die Einsatzkräfte. Eine Bilanz

Körperverletzungen, Taschendiebe und Sexualdelikte – am Donnerstag kam es erneut im jecken Treiben zu einigen Straftaten. Weiberfastnacht   verlief aber ruhiger als der 11.11. im vergangenen Jahr, so die Polizei.

Auffallend seien viele Trunkenheitsfahrten auf E-Scootern gewesen. Allein an Weiberfastnacht registrierte die Polizei 44 E-Scooter-Fahrer, die betrunken im Straßenverkehr unterwegs waren. In 21 Fällen leiteten die Beamten Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr ein. Es droht der Verlust der Führerscheine. Ein E-Scooter-Fahrer (50) stürzte in Longerich auf der Mercatorstraße und wurde schwer verletzt. Der betrunkene Mann erlitt Rippen- und Kopfverletzungen.

Zwischen Donnerstagmorgen 6 Uhr und Freitagmorgen erteilten mehrere hundert Polizisten in Köln knapp 200 Platzverweise und nahmen 39 meist randalierende und betrunkene Personen in Gewahrsam.

Alles zum Thema E-Scooter

Ein stark betrunkener Mann (41) wurde um 15 Uhr festgenommen.   Zeugen alarmierten die Polizei, als der Mann an einem Bierstand an der Meister-Ekkehart-Straße am Grüngürtel ein Messer zeigte, um dort Getränke zu bekommen. Polizisten nahmen den Mann mit auf die Wache.  Bei der Befragung stellten die Beamten fest, dass der Mann bereits kurz zuvor auf der Uniwiese versucht hatte, mit einem Messer Küsse von mehreren Frauen zu erzwingen. In einem Fall soll er von einer jungen Frau eine „Abfuhr“ erhalten und ihr daraufhin auf den Hinterkopf geschlagen haben. Der polizeibekannte Mann, der bei der Festnahme massiven Widerstand leistete und die Einsatzkräfte bespuckte, muss sich nun unter anderem wegen sexueller Nötigung, Widerstandes, Bedrohung und einer versuchten räuberischen Erpressung verantworten.

Nach mehreren Unfällen  vor der Polizei geflüchtet

Eine gefährliche Situation gab es an Weiberfastnacht auf der Friesenstraße. Ein wohl unter Drogen stehender Autofahrer (29) war nach mehreren Unfällen vor der Polizei geflüchtet und fuhr mit hohem Tempo in die Friesenstraße. Dort hielten sich zu dieser Zeit viele Menschen auf, die schnell zur Seite sprangen, als der Autofahrer kam. Wegen eines Reifenschadens am Streifenwagen konnten Beamten dem Fahrzeug zunächst nicht folgen. Als der Verdächtige an der Magnusstraße einen Radweg befahren hatte, versuchte er an der Ecke Friesenstraße/Römergasse eine schmale Lücke zwischen einem dort stehenden Rettungswagen und dem Verkehrsschild zu durchfahren, um weiteren Polizisten zu entkommen – dies gelang nicht.

Einen weiteren Einsatz in dem Partyviertel gab es dort am Freitagmorgen. Nach einem Streit zwischen mehreren feiernden Personen ist ein Mann (38) mit Verletzungen im Bauchbereich in eine Klinik gefahren worden. Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei nahmen unmittelbar nach dem Angriff einen 25-jährigen Kölner auf der Albertusstraße fest.

Genaue Zahlen will die Polizei erst nach Karneval mitteilten, wenn mehr Details vorliegen. Beispielsweise werden von den Opfern Anzeigen in den jeweiligen Heimatorten abgegeben und müssen erst nach Köln übermittelt werden.

Rundschau abonnieren