Der Einsatz begann um 11 Uhr, Autofahrer berichteten von einem Verkehrschaos rund um den Einsatzort. Inzwischen ist die Autobahn wieder freigegeben.
Zwischen Mülheim und LeverkusenA3 nach Polizeieinsatz Richtung Oberhausen wieder frei

Leverkusen: Polizisten in Zivil und mit schwarzen Gesichtsmasken haben ein Fahrzeug mit einem niederländischen Kennzeichen (hinten) zwischen Köln und Leverkusen gestoppt.
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Ein Zugriff der Polizei auf der A 3 hat am Donnerstag für ein Verkehrschaos gesorgt. Bei fließendem Verkehr stoppten maskierte Zivilkräfte aus Offenbach gegen 11 Uhr einen Peugeot zwischen Mülheim und Leverkusen. Zwei Insassen wurden vorläufig festgenommen. Zuvor hatte die Polizei mit einem Hubschrauber unter anderem nach einem geflohenen Peugeot mit niederländischem Kennzeichen gefahndet. Beide sollen Stunden zuvor an einer Explosion an einer Shisha-Bar in Offenbach beteiligt gewesen sein.
Die Einsatzkräfte sperrten die Fahrbahn in Richtung Oberhausen für rund eine Stunde komplett. Danach wurde der Verkehr über Stunden am Einsatzort vorbei gelenkt. Es kam zu einem Rückstau in Spitzenzeiten von zehn Kilometern. „Rund um den Ort des Geschehens liefen die Straßen schnell zu“, hieß es von der Polizei. Ein im Stau stehender Autofahrer sagte: „Ich hatte einen Termin in Solingen. Als es nicht weiter ging, bin ich in Mülheim abgefahren und über Land gefahren“. Erst gegen 14.20 Uhr war die Fahrbahn wieder frei.
Mehrere Vorfälle in Hessen
Was war passiert? Gegen 8.40 Uhr ging vor der Bar an der Berliner Straße in Offenbach ein Sprengsatz hoch. Ein Polizeisprecher sprach gegenüber der Rundschau von einer Detonation. Es sei niemand verletzt worden, das Lokal habe aber Schäden an der Fassade davongetragen. Die Höhe des Schadens könne derzeit noch nicht beziffert werden. Die Bar hatte zum Zeitpunkt der Tat noch geschlossen. Unmittelbar nach der Detonation flüchtete ein weiterer Tatverdächtiger vom Ort des Geschehens. Zeugenaussagen zufolge handelt es sich um einen Mann zwischen 1,85 und 1,90 Meter Körpergröße mittleren Lebensalters. Der Flüchtige war vollständig schwarz gekleidet.
Ähnlich wie in Köln, werden offenbar auch in Hessen, Drohgebärden oder Forderungen im kriminellen Milieu mit dem Zünden von Sprengmitteln Nachdruck verliehen. Ende Oktober richtete eine Explosion im Eingangsbereich eines Restaurants in Frankfurt einen großen Schaden an. Anfang September etwa kam es in einem Kiosk in Neu-Isenburg (Landkreis Offenbach) zu einer Detonation, bei der zwei Menschen leicht verletzt wurden. Mitte Juli war ein Sprengsatz vor der Tür eines Restaurants in Offenbach explodiert.
Eine Zeugin nach der Tat in Offenbach berichtete: „Ich stand in meinem Badezimmer, etwa ein Meter vom Fenster entfernt. Plötzlich habe ich draußen einen Knall gehört, und etwas ist zersprungen. Es hörte sich an, als sei eine Glasscheibe eingeworfen worden. Als ich zum Fenster gelaufen bin, habe ich die Rauchwolke gesehen.“ (mit dpa)
