Parkkonzerte in KölnKölner Jazz-Duo gibt erstes Konzert nach Clinch mit Ordnungsamt bekannt

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Bernd Delbrügge und Ebasa Palllada bei einem Parkkonzert im Rochuspark.

Die Profi-Musiker Bernd Delbrügge und Ebasa Palllada bei einem Parkkonzert im Rochuspark.

Die Konzerte von Bernd Delbrügge und Ebasa Pallada im Rochuspark sollen weiter gehen - ein Vorstoß der Politik zur Genehmigung wurde verworfen.

Für viele war es „der“ Aufreger des Kölner Sommers: Als die stadtweit bekannten Profi-Musiker Bernd Delbrügge und Ebasa Pallada vor einem Monat eines ihrer beliebten Jazz-Konzerte im Rochuspark spielten, beendete das Ordnungsamt die Veranstaltung und verhängte eine Geldstrafe. Die Beamten verwiesen auf die Regelungen zur Straßenmusik, die Lautsprecher verbieten und einen Standortwechsel nach 30 Minuten vorsehen. Die Musiker verlangten daraufhin eine Sondergenehmigung, um ihre Parkkonzerte fortführen zu können - trotz Dringlichkeitsantrag im Hauptausschuss bislang ohne Erfolg.  Nun verkündeten die beiden den ersten Konzerttermin nach dem Konflikt. Am 20. August soll die Veranstaltung in gewohnter Form stattfinden.

„Unsere Konzerte sind ein niederschwelliges Kulturangebot an die Bürger der Stadt Köln“, äußerte sich Delbrügge nach dem Vorfall mit dem Ordnungsamt empört. Diese Meinung vertreten auch einige Stimmen der Kölner Politik, die dem Jazz-Duo den Rücken stärkten. Darunter Volker Görzel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP im Rat der Stadt Köln und die Bürgermeisterin von Ehrenfeld, Brigitta von Bülow. Zuletzt initiierte die SPD-Fraktion im Rat mit Unterstützung der FDP-Fraktion einen Dringlichkeitsantrag. Grüne, CDU, Linke, Volt sowie Die Fraktion sind dem Antrag nicht beigetreten. Am vergangenen Montag war Gegenstand im Hauptausschuss, wurde letztendlich jedoch nicht beschlossen. 

Eine Stunde mit Bluetooth-Box: Wir machen es richtig oder gar nicht. Also machen wir es richtig.
Bernd Delbrügge, Saxophonist

Die Verwaltung wird im Antrag gebeten, alle kommenden Konzerte des Jazz-Duos „unter Ausnutzung ihres Ermessensspielraumes nicht einzuschränken oder gar zu verhindern“. Zusätzlich beinhaltet er den Auftrag an die Verwaltung „einen umsetzbaren und rechtssicheren differenzierten Änderungsvorschlag zur Kölner Straßenordnung vorzulegen, der die Durchführung kleinerer nicht kommerzieller Parkkonzerte auch unter Nutzung von Verstärkern dauerhaft ermöglicht.“ 

Das Duo bleibt nach dem gescheiterten Antrag dabei: „Am Sonntag gibt es ein letztes Konzert für diesen Sommer“, äußert sich Delbrügge. „Wir freuen uns sehr und hoffen, dass möglichst viele Leute kommen.“ Die Musiker führen aktuell Gespräche über eine Fortführung der Veranstaltung, erklärt er. Der Rahmen des Konzerts soll sich nicht verändern. „Eine Stunde mit Bluetooth-Box: Wir machen es richtig oder gar nicht. Also machen wir es richtig.“ Eine Sprecherin der Stadt bezieht sich nach Anfrage der Rundschau auf den gescheiterten Antrag: „Die Stadt Köln geht daher davon aus, dass die Regelungen der Kölner Stadtordnung bei der Musikdarbietung eingehalten werden.“

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