Nach Hochwasser vom Sommer 2021Kanalanschluss statt Sickergruben an Unterführung in Köln-Vogelsang

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Dunja Engelke und Oliver Seeck an der Unterführung in Köln-Vogelsang.

Dunja Engelke und Oliver Seeck an der Unterführung in Köln-Vogelsang.

Die Stadtentwässerungsbetriebe haben mit den Vorarbeiten für den Anschluss an die Kanalisation begonnen.

Dunja Engelke schaut sich die rot-weißen Absperrungen auf dem Gehweg nahe der Bahnunterführung Gelbspötterweg/Vogelsanger Straße an und lächelt zufrieden. „Als ich den Antrag gestellt habe, hieß es überall: ‚Viel Glück damit, das machen die sowieso nicht‘“, erzählt die Ehrenfelder Bezirksvertreterin (SPD). Engelke ließ sich nicht beirren und beauftragte die Verwaltung, mit Unterstützung der gesamten Bezirksvertretung, den Bereich um die Unterführung an die Kanalisation anzuschließen. Nun haben die Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) mit den Vorarbeiten begonnen.

Katastrophale Zustände in einigen Wohnquartieren

Dass das Regenwasser nicht problemlos über die sieben bestehenden Sickergruben unterhalb der fast trichterförmigen Unterführung mit ihren hohen Böschungen entsorgt werden konnte, zeigte sich in der Vergangenheit immer wieder – und das schon bei „ergiebigen“ Regenfällen: „Da stand das Wasser so hoch, dass die Busse nicht durchfahren konnten und eine andere Stecke suchen mussten“, sagt Engelke. Doch dann kam der Starkregen vom 14. Juli 2021, und mit ihm geradezu katastrophale Zustände in einigen Wohnquartieren des Bezirks – an der Teichstraße in Bickendorf etwa und eben an der Unterführung, die gleichzeitig einer der drei Eingänge in den Stadtteil Vogelsang ist.

„Das Wasser drang damals in die Keller zahlreicher Häuser in der Umgebung“, erinnert sich SPD-Ratsmitglied Oliver Seeck, in dessen Wahlkreis Vogelsang liegt, an den Tag der Flutkatastrophe. Selbstverständlich sind die Wohnhäuser an die Kanalisation angeschlossen, aber auch abseits der Unterführung gab es Schäden, wie Seeck und Engelke feststellten, als sie von Tür zu Tür gingen und sich nach der Lage vor Ort zu erkundigen: Sie trafen beispielsweise auf Hausbewohner, die befürchteten, ihr Haus könne instabil werden, weil die Baugrube nebenan vollgelaufen war, aber es gab auch zahlreiche Beschwerden wegen Überschwemmungen aufgrund verstopfter Gullys.

Noch im Spätsommer wurde eine Versammlung in der Gaststätte „Zwitscherhäuschen“ anberaumt, zu der rund 30 Vogelsanger erschienen und ihrem Unmut Luft machten. „Inzwischen hat sich einiges getan, die Steb können die Gullis zwar nicht regelmäßig reinigen, aber die Anwohner übernehmen jetzt vieles in Eigenleistung“, berichtet Steeck. Die Zusammenarbeit mit der Steb laufe aber hervorragend, so Engelke. „Ich hoffe, dass die Arbeiten an der Unterführung noch in diesem Jahr abgeschlossen sind.“

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