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Einsatz wegen EisplattenLeverkusener Brücke nach Vollsperrung wieder freigegeben

Lesezeit 3 Minuten
Ein Hubschrauber fliegt über einem Pylonen der Leverkusener Brücke.

Ein Hubschrauber fliegt über einem Pylonen der Leverkusener Brücke.

Die Leverkusener Rheinbrücke wurde stundenlang gesperrt nachdem Eisplatten von den Pylonen auf die Fahrbahn fielen und unter anderem zwei Polizeiautos beschädigten.

Nur knapp ein Jahr nach Inbetriebnahme musste die Leverkusener Rheinbrücke am Freitag stundenlang gesperrt werden. Die Sperrung führte zu einem Verkehrschaos im Raum Köln. Herabstürzende Eisplatten sorgten für eine erhebliche Gefahr. Am Donnerstagabend waren Eisplatten von den Pylonen der neuen Brücke auf die Fahrbahn gestürzt. Vier Fahrzeuge wurden getroffen und beschädigt.

Unter den beschädigten Autos waren nach Rundschau-Informationen auch zwei Streifenwagen der Kölner Polizei. „Die Fahrzeuge wurden beim Überfahren der Eisplatten im unteren Bereich aufgerissen“, sagte ein Polizeisprecher. Die Streifenwagen seien am Donnerstagabend auf der Brücke unterwegs gewesen und seien plötzlich auf die Eisplatten aufgefahren. Die Fahrzeuge seien nicht mehr fahrbereit gewesen.   Verletzt wurden die Beamten nicht.

Nach den Vorfällen wurde die Brücke zunächst teilweise gesperrt. Nur die rechten Fahrbahnen konnten aus Sicherheitsgründen noch befahren werden. Am Freitagmittag zogen die Verantwortlichen die Notbremse. Die Brücke wurde gegen 11.30 Uhr in beide Richtungen vollständig gesperrt. „Es besteht die Gefahr, dass die Eisplatten auf die Fahrbahnen stürzen“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau.

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Die Leverkusener Brücke ist gesperrt.

Ein Feuerwehrhubschrauber überflog die Pylonen der Brücke und sollte die Eisplatten mit dem Luftdruck der Rotorblätter herunter wehen. Die Pylonen wurden mithilfe des Hubschraubers nach Angaben der Autobahn GmbH jedoch nicht vollständig geräumt. Daher sei der größte Hubsteiger in Europa angefordert worden und sollte bei der Räumung helfen. Die Autobahnmeisterei untersuchte die Gefahrenstellen zusätzlich mithilfe einer Drohne. Die Autobahn GmbH will nun untersuchen, wie es zu den Vorfällen an der neuen Leverkusener Brücke kommen konnte. Ein Sprecher sagte: „Die Autobahn GmbH Rheinland wird prüfen, mit welchen weiteren Maßnahmen eine derartige Lage in Zukunft vermieden werden kann“. Die Pylonen sind anders als etwa bei der Severinsbrücke und vielen anderen ähnlich konstruierten sogenannten Schrägseilbrücken an ihrer Spitze abgeschrägt. Ob diese markante und ungewöhnliche Form dazu beigetragen hat, die Eisplatten ins Rutschen zu bringen, war am Freitag unklar. Gegen 18 Uhr gab es dann Entwarnung: Die Leverkusener Brücke wurde wieder freigegeben.

Viel Chaos auch im restlichen Deutschland

Doch nicht nur in Köln kam es zum Chaos. Rund 100 Lkw haben in der Nacht auf der A46 bei Olsberg im Hochsauerlandkreis stundenlang im Schnee festgesteckt – die Autobahn war in beiden Richtungen von Bestwig bis Olsberg für mehrere Stunden komplett gesperrt.

Seit sieben Uhr ist die Strecke wieder freigegeben. Im Kreis Euskirchen kam es zudem zu mehr als 60 witterungsbedingten Einsätzen sowie mehr als 30 Verkehrsunfällen mit Sachschäden. Zudem wurde ein 65 Jahre alter Autofahrer bei einer von Glätte verursachten Kollision mit einem Lkw verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Außerdem seien in Mechernich und Bad Münstereifel mehrere Bäume auf die Fahrbahn gestürzt sowie zwei Lkw im Kreisgebiet liegengeblieben und hätten Fahrbahnen blockiert. teilte die Polizei am Morgen mit. In der Nacht fuhren sich erst mehrere Lkw auf der Zubringerstraße B480 von Olsberg auf die A46 im Schnee fest. Der Verkehr von der Autobahn und auf die Autobahn habe sich dadurch verdichtet, teilte die Polizei mit. Infolgedessen konnten die Fahrzeuge weder vor noch zurück. Teilweise wurden diese in den frühen Morgenstunden händisch aus dem Schnee befreit. Einige Fahrzeuge wurden auch von Abschleppfahrzeugen geborgen. Verletzt wurde dabei laut Polizei niemand.