Fragen und AntwortenWas man zum Impfangebot in Kölns Apotheken wissen muss

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Köln – Die neue Impfverordnung ist am Dienstag in Kraft getreten. Sie ermöglicht nun auch Apotheken, ins Impfgeschehen einzusteigen. Die wichtigsten Fragen dazu.

Was regelt die neue Impfverordnung?

Die gesetzliche Grundlage für Impfungen in Apotheken steht seit Mitte Dezember, die neue Verordnung klärt nun die letzten Details. Zum Beispiel, dass Apotheken für eine Impfung genauso vergütet werden wie Ärzte: 28 Euro für einen Piks, 36 am Wochenende. Auch die Meldepflicht jeder Impfung an das Robert-Koch-Institut ist in der Verordnung festgehalten. „Wir sind uns sicher, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger neben Arztpraxen und Impfzentren jetzt auch in Apotheken impfen lassen werden“, sagt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein.

Zahl der Apotheken in Köln bleibt gleich

228 öffentliche Apotheken gibt es in Köln. Eine Apotheke feierte 2021 ihre Eröffnung, eine andere musste schließen. Während die Zahl der Apotheken in Köln also gleicht bleibt, ist die Zahl im Bezirk Nordrhein erneut gesunken. Ein Hauptgrund dafür sei laut Apothekerkammer Nordrhein fehlender Nachwuchs.

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Die Versorgung der Bevölkerung sei aber auch 2021 jederzeit sichergestellt gewesen. „Die Herausforderungen waren und bleiben groß“, sagt Kammerpräsident Armin Hoffmann. „Gerade in der Krise zeigt sich, wie wichtig und leistungsfähig

die dezentrale Versorgung mit Arznei- und Hilfsmitteln durch die Apotheke vor Ort ist.“ (sim)

Wann starten Apotheken mit den Impfungen?

Nach Inkrafttreten der Verordnung müssen sich die Apotheken nun intern organisieren und Impfstoff bestellen. Dazu sei ein Vorlauf von ein bis zwei Wochen nötig, sagt Preis. Ab Ende Januar könnten die Apotheken dann voraussichtlich selbstständig impfen. Am Impfstoff wird es laut Preis nicht scheitern. Für Apotheken stünden genügend Dosen des Vakzins von Moderna zur Verfügung.

Wie groß ist aktuell die Impfnachfrage?

Die Stadt bietet seit Wochen zahlreiche Impfaktionen an, neben den Impfstellen im Gesundheitsamt und in der Lanxess-Arena auch durch die mobilen Impfteams in der ganzen Stadt verteilt. Voll ausgelastet werden die Kapazitäten selten.

Die Kurve bei den vollständig Geimpften steige zwar nach wie vor – aber nur sehr flach, teilt die Stadt auf Anfrage mit. In der vergangenen Woche gab es in Köln laut Impfmonitor der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein rund 46 000 Impfungen. Über drei Viertel der Zahl fallen auf Auffrischimpfungen. Drei Wochen zuvor (vom 13. bis 19. Dezember) lag die Zahl der Impfungen mit rund 129 600 noch deutlich höher. „Nach einer steilen Entwicklung ab November bei den Booster-Impfungen flachen auch hier die Kurven merklich ab“, heißt es von der Stadt. Großes Potenzial, die Gesamtquote zu steigern, liege in den Kinderimpfungen.

Brauchen wir Apotheken überhaupt zum Impfen?

„Die Apotheken werden beim Impfen gebraucht, erst recht wenn wir einen neuen, angepassten Omikron-Impfstoff bekommen. Wenn eine vierte Impfung möglich sein wird, dann ist es wichtig, dass wir schnellstmöglich ein breites Impfangebot haben“, sagt Preis. „Apotheken erreichen ganz andere Bevölkerungsgruppen, dort ist die Frequenz im Gesundheitswesen am höchsten.“

Jeder Kölner sei statistisch gesehen ein Mal pro Monat in einer Apotheke. Auch die Stadt sieht jede zusätzliche Impfmöglichkeit positiv. „Eine größere Zahl von Anlaufstellen kann sich positiv auf die Impfbereitschaft auswirken“, sagt ein Stadtsprecher auf Anfrage.

Sind die Apotheken ausreichend geschult?

Etwa 40 Kölner Apotheken mit rund 1000 Apothekerinnen und Apothekern sind bereit zum Impfen. Sie sind während der Pandemie im Rahmen eines Modellversuchs zur Grippeschutzimpfung geschult worden. Dazu kommt ein großes Angebot an Nachschulungen. Die Schulungen sind mit dem Robert-Koch-Institut und der Bundesärztekammer abgestimmt.

Kritik an den Impfplänen der Apotheken gab es unter anderem aus Ärztekreisen. Der Tenor: Apotheken seien für mögliche Komplikationen bei der Impfung nicht ausreichend geschult. „Die Apotheken sind für die Impfungen genauso geschult wie die Ärzte“, sagte Thomas Preis bereits im Dezember. Die üblichen Komplikationen seien Teil der Schulungen und könnten genauso versorgt werden, wie das durch Ärzte möglich sei.

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