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Theater in KölnHier entscheiden Besucher auch weiterhin, was sie zahlen möchten

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Eine Szene aus dem Stück "Annette, ein Heldinnenepos" im Freien Werkstatt Theater.

Die Literaturadaption „Anette, ein Heldinnenepos“ steht auf dem Spielplan des FWTs.

Eigentlich war es als Pilotprojekt gedacht, doch nun hat sich das Kölner Theater entschieden, am Modell festzuhalten. Der Entscheidung ging eine Befragung des Publikums voran.

Das Freie Werkstatt Theater (FWT) behält sein solidarisches Preismodell bei. Das heißt: Auch langfristig entscheiden die Besucherinnen und Besucher selbst, welchen Eintrittspreis sie zahlen wollen. Das neue, zu Jahresbeginn zunächst mit einer zweimonatigen Testphase eingeführte Preissystem gilt nun dauerhaft. Das Theater hat den Probelauf mit einer Zuschauerbefragung begleitet. Darin sah man „ermutigende Signale“ zugunsten des Systemwechsels von starren zu flexiblen, an der individuellen Lebenssituation ausgerichteten Ticketpreisen.

„Das FWT-Publikum sieht den Anreiz der solidarischen Preise nicht allein monetär, sondern bejaht die zugrunde liegenden Wertvorstellungen“, teilte das Theater mit, das habe die Befragung ergeben. Vier von fünf Besucherinnen und Besucher nannten das Wahlmodell demnach „fair“, „inklusiv“ und in seiner Wahlmöglichkeit „zeitgemäß“. Offenbar ist es mit dem Systemwechsel gelungen, ein neues Publikum anzuziehen. Jeder zweite Besucher kam zum ersten Mal ins FWT, die Mehrzahl der Erstbesucher (zwei Drittel) war nicht älter als 35 Jahre. Damit verstärkte sich ein langfristiger Trend, den das FWT seit 2018 verzeichnet.

In dem Preismodell haben Besucher die Wahl zwischen Ticketpreisen von 6, 10, 16, 21, oder 30 Euro. Gerade die mittleren Preise von 10 und 16 Euro wurden vielfach gewählt. Trotz der Abkehr von starren Preisen rechnet sich das neue Preismodell, so das Fazit des FWT: „In der Summe blieben die Einnahmen aus den höher- und niedrigpreisigen Tickets ausgewogen.“ Der durchschnittliche Eintrittspreis je Besucher habe auf dem gleichen Niveau wie zuvor gelegen. (mft)

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