Das Heinrich-Heine-Gymnasium stellt beim Schulmarathon 16 Staffeln - die meisten von allen Kölner Schulen.
Schulstaffeln beim Köln-MarathonWie das Gymnasium Ostheim Schüler fürs Laufen begeistert

Ben, Simon, Niklas, Lina und Sophia sind bereit für den Schulmarathon am Sonntag.
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Die Chance, zu zeigen, dass sie in etwas besser sind als ihre Lehrer, haben die Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums nur selten. Am Sonntag bietet sich die Gelegenheit, dementsprechend groß ist die Motivation. 111 Schülerinnen und Schüler treten am Sonntag in 16 Staffeln beim Rheinenergie-Schulmarathon an, der im Rahmen des Köln-Marathons stattfindet. „Schlag die Lehrerstaffel“ heißt die Aktion, die die Schule dafür ins Leben gerufen hat. „Eine coole Sache“, findet der 13-jährige Niklas, der sich mit seiner Staffel gute Chancen ausrechnet, am Ende vor den Lehrerinnen und Lehrern zu landen. Wer das schafft, gewinnt einen Extra-Ausflugstag mit den Lehrkräften. Im vergangenen Jahr stand Lasertag auf dem Programm.
Weil die Aktion im vergangenen Jahr so gut bei den Kindern ankam, ist die Zahl der Teilnehmenden noch einmal deutlich gestiegen. Damit ist das Heinrich-Heine-Gymnasium die Kölner Schule, die die meisten Staffeln beim Schulmarathon ins Rennen schickt.

Schulleiter Marcus von Grabczewski und Sportlehrerin Sophie Spann-Broniecki.
Copyright: Simon Westphal
„Alle, die mitmachen, berichten von der tollen Stimmung an der Strecke. Das spricht sich natürlich rum“, sagt Sportlehrerin Sophie Spann-Broniecki, die die Teilnahme am Schulmarathon gemeinsam mit ihrem Kollegen Nicolas Theisen organisiert. Nicht nur in Ostheim ist die Lust aufs Laufen so groß wie nie. In allen Disziplinen sind die Meldezahlen beim Köln-Marathon im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – auch beim Schulmarathon. 174 Schulstaffeln sind angemeldet, das sind 61 Prozent mehr als 2024. Dass der Laufsport bei den Schülerinnen und Schülern mehr in den Fokus rückt, nehmen auch die Lehrkräfte am Ostheimer Gymnasium wahr. „Die Zahlen sprechen für sich“, sagt Schulleiter Marcus von Grabczewski.
Laufen fürs Wohlbefinden
„Die Leichtathletik ist insgesamt in unserer Altersgruppe bekannter geworden“, sagt Achtklässlerin Laura (13). „Viele in unserem Alter gehen mittlerweile auch in der Freizeit joggen. Ich mache das vor allem, um einen klaren Kopf zu bekommen.“ Eine gute Fitness hilft ihr zudem beim Fußballspielen.
Lina (12) ist beim TuS Köln rrh. aktiv. „Meine Lieblingsdisziplinen sind Kugelstoßen, Weitsprung und Laufen“, sagt sie. Am Sonntag wird sie in ihrer Staffel die längste der sieben Etappen über acht Kilometer übernehmen. „So viel bin ich noch nie gelaufen. Das wäre mein neuer Rekord.“ In ein paar Jahren könnten sich die beiden Mädchen auch vorstellen, mal beim Halbmarathon an den Start zu gehen.
Achtklässler Niklas (13) ist bereits einen Halbmarathon gelaufen, schon bald will er sich am ganzen Marathon versuchen. Beim Staffelmarathon fühlt er sich mittlerweile fast ein bisschen unterfordert. „In den letzten Jahren gab es noch Etappen bis elf Kilometer.“ Dieses Mal muss er sich mit acht Kilometern begnügen. Die Stimmung im Vorjahr sei beeindruckend gewesen. „Besonders beim Zieleinlauf“, sagt Simon (13). „Die letzte Etappe will eigentlich jeder mal laufen.“ Sechstklässler Ben (11), Fußballer beim RSV Rath-Heumar, ergänzt: „Ein Freund von mir durfte letztes Jahr die Zieletappe laufen. Es war so voll, dass er seine Eltern am Streckenrand nicht gesehen hat.“

37.000 Anmeldungen gibt es zusammengerechnet für alle Disziplinen beim Köln-Marathon.
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Der Sport und speziell der Laufsport spielen schon lange eine große Rolle am Heinrich-Heine-Gymnasium. „Wir sind eine Schule, die sehr sportbetont ist“, sagt Schulleiter von Grabczewski. Das Ostheimer Gymnasium war das erste im Rechtsrheinischen, das einen Sport-Leistungskurs angeboten hat. Dort wird unter anderem die Theorie hinter dem Ausdauersport vermittelt. Dadurch lernen die Kinder, was für Prozesse sich im Körper beim Laufen abspielen.
Ausdauer ist in fast allen Stufen ein Thema
„Fast in jeder Stufe behandeln wir das Thema Ausdauer“, erklärt Spann-Broniecki. „Der Marathon liegt am Anfang des Schuljahres immer sehr gut. Da können wir in der Vorbereitung noch das gute Wetter nutzen.“ Wichtig für die Schule sind dazu auch Kooperationen mit ortsansässigen Sportvereinen. Darunter ist auch der TuS Köln rrh, in dem viele Schülerinnen und Schüler Sport machen und auch leistungsbezogen gefördert werden, wenn sie Talent zeigen.
Am Sonntag geht es in erster Linie um den Spaß, auch wenn die „Schlag die Lehrer“-Aktion zu Höchstleistungen anspornen dürfte. Die Chancen für die Schülerinnen und Schüler stehen übrigens gut, wie die Sportlehrerin einräumt. „Letztes Jahr waren wir Lehrer die drittschlechteste Staffel unserer Schule.“