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Zweitägiger Protest in Köln100 Kölner Kitas schließen Ende November

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Eine Erzieherin mit Kindern in der Kita

Zwei Tage lang sollen zahlreiche Kitas in Köln geschlossen bleiben. (Symbolbild)

Für Ende November haben sich verschiedene Einrichtungen zusammengeschlossen und sich zu einem bemerkenswerten Schritt entschieden.

Das Geld ist in vielen Bereichen knapp. Die Kölner Wohlfahrtsverbände wollen zeigen, dass auch sie von der Inflation und den steigenden Kosten massiv betroffen sind. Für Ende November 2023 haben sich verschiedene Einrichtungen zusammengeschlossen und sich zu einem bemerkenswerten Schritt entschieden. Am Dienstag, 28. November und Mittwoch, 29. November bleiben die sozialen Einrichtungen in Köln geschlossen.

Wie der Caritasverband der Stadt Köln am Dienstag mitteilte, wollen die sozialen Träger mit den Schließungen ein Zeichen gegen die aus ihrer Sicht „existenzgefährdenden Herausforderungen“ setzen. Betroffen von den zweitägigen Schließungen sind Einrichtungen der Caritas, AWO, Rotem Kreuz und der Diakonie.

Wie Dr. Raphael Kösters von der Caritas der Rundschau bestätigte, werden rund 100 Kita ihre Türen nicht öffnen. Ausgenommen von den Schließungen sind Einrichtungen der Pflege und Gesundheitsversorgung wie Wohnheime Krankenhäuser und Werkstätten für Menschen mit Behinderung.

Schon am 8. November 2023 hatten mehrere hundert Beschäftige vor dem Rathaus auf ihre Lage aufmerksam gemacht. „Es geht darum, eine weitere Spaltung der Gesellschaft in Köln zu verhindern“, warnte der Vorstand des Caritas-Verbandes Peter Krücker. Die Kombination aus unzureichender Finanzierung und gleichzeitig akuter Personalnot führe alle Träger und Einrichtungen in eine dramatische Lage. „Wir erwarten eine Reduzierung von Leistungen, die Schließung von Angeboten und Insolvenzen von Trägern“, sagte Krücker weiter.

Die Stadt Köln weigere sich bislang Kostensteigerungen durch Tariferhöhungen und Inflation von durchschnittlich zehn Prozent zu übernehmen. Die Fraktionen hätten während der Mahnwache am 8. November zugesagt, die sozialen Strukturen aufrechtzuerhalten zu wollen, um den sozialen Frieden in Köln nicht zu gefährden, sagte Krücker weiter. Bisher würden allerdings konkrete Vorschläge fehlen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wird am 29. November ein Demozug vom Deutzer Bahnhof über die Deutzer Brücke bis in die Altstadt ziehen.