Die nächtliche Terror-Übung im Kölner Hauptbahnhof fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Bundespolizei KölnSo lief die nächtliche Terror-Übung am Kölner Hauptbahnhof ab

Eine Hand auf der Schulter des Vordermanns: Die Polizisten übten auch die Eigensicherung.
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Fast fünf Stunden dauerte die Terror-Übung der Bundespolizei im Kölner Hauptbahnhof: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden verschiedene Einsatzszenarien unter möglichst realistischen Bedingungen trainiert. So realistisch, dass während der Übung mehrfach Schüsse und laute Schreie zu hören waren. Zudem gab es zahlreiche mit Kunstblut geschminkte Menschen, die verletzt in den Seitenpassagen des Bahnhofes lagen. Mit Schutzkleidung ausgestattete Beamte bewegten sich mit Waffen im Anschlag durch die Vorhalle.
Echte Passantinnen und Passanten waren in der Nacht kaum vor Ort: Die Bundespolizei hatte zwar erst kurz vorher über Plakate und die Medien über die Terror-Übung informiert, der Zufall spielte jedoch eine Rolle. Die Polizeiübung fiel ausgerechnet auf den Zeitraum, in der wegen Bauarbeiten weder Züge noch S-Bahnen am Hauptbahnhof fuhren. Schaulustige habe es nicht gegeben, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Der vorher festgelegte Übungsraum, der etwa die Hälfte des Bahnhofes einnahm, war mit schwarzen Sichtschutzwänden abgeschirmt. Eine wegen des Geschehens extra für Bürgerinnen und Bürger eingerichtete Hotline war anscheinend nicht nötig: Das Telefon habe nicht einmal geklingelt, so der Sprecher.

Die gesamte Terror-Übung im Hauptbahnhof fand unter Beobachtung von Schiedsrichtern statt.
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Polizei-Ausbilder verfolgten die Übung als Schiedsrichter
Gemeinsam übten rund 80 Einsatzkräfte von Landes- und Bundespolizei sowie 40 Kräfte der Feuerwehr das abgestimmte und gemeinsame Vorgehen bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen. Dazu gehören etwa Terroranschläge oder Amokläufe. Der Fokus lag dabei insbesondere auf den Polizistinnen und Polizisten von Bund und Land, die regelmäßig im Dienst im Hauptbahnhof und dessen Umfeld sind. Die genauen Szenarien, so wurde es bereits im Vorfeld mitgeteilt, werde man der Öffentlichkeit nicht mitteilen.
„Aus unserer Sicht war die Übung eine erfolgreiche Maßnahme, mit der wir unsere Zusammenarbeit mit den anderen Sicherheitskräften noch verbessern konnten“, so der Sprecher der Bundespolizei weiter. Polizei-Ausbilder hatten als Schiedsrichter den Übungseinsatz verfolgt. Ein erstes Feedback gab es für die teilnehmenden Beamtinnen und Beamten noch in der Nacht. „Alle Beobachtungen werden wir nun genau auswerten und detailliert nacharbeiten.“
