Autofreie ZoneHändler will Klage gegen Sperrung der Deutzer Freiheit einreichen

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Für zwölf Monate zu großen Teilen autofrei: die Deutzer Freiheit

Für zwölf Monate zu großen Teilen autofrei: die Deutzer Freiheit

Ein auf der Deutzer Freiheit ansässiger Händler will Klage einreichen gegen den Verkehrsversuch, den die Stadt über zwölf Monate auf der rechtsrheinischen Einkaufsmeile durchführt.

Seit dem 10. Juni 2022 ist die Deutzer Freiheit weitestgehend autofrei, nur Liefer- und Radverkehr ist erlaubt. Beschlossen hatte dies die Bezirksvertretung Innenstadt, die damit dem Antrag einer Deutzer Bürgerinitiative gefolgt war.

Hinter dem nun klagenden Händler steht die Gegenseite, die „Initiative Deutz“, die gegen die dauerhafte Fußgängerzone ist. Sie finanzieren die Klage, die rund 10 000 Euro kosten soll. Das Geld zu sammeln, stelle keine Probleme dar, sagt Mitinitiator der Initiative Julian Neumann. „Es gibt genug Leute, die mitmachen.“

Berliner Anwalt erstritt schon Öffnung der Friedrichstraße

Mit dem Fall beauftragt wurde von den Kölnern der Berliner Anwalt Marcel Templin.   „Es fehlen nur noch ein paar Unterlagen, aber die Klage liegt in den letzten Zügen“, sagte Templin auf Nachfrage der Rundschau. Dann werde sie mit einem Eilantrag beim Kölner Verwaltungsgericht eingereicht werden. Laut Templin stehen die Chancen für den Händler recht gut. „Es gab keinen dringenden Bedarf für diesen Verkehrsversuch.“ Dass die auf ein Jahr angelegte Verkehrsberuhigung über den Juni heraus bestehen bleiben kann, hält der Anwalt für unwahrscheinlich. Wann es vor Gericht zu einer Entscheidung kommt, sei noch ungewiss, laut Anwalt Templin könnte es mit dem Eilantrag aber auch nur ein paar Wochen dauern.

Auf den Anwalt aus Berlin sind die Kölner durch einen ähnlichen Fall gekommen: Im vergangenen Jahr hatte Templin eine Klage eines Aktionsbündnisses gegen die Sperrung der Friedrichstraße betreut und damit eine zeitweilige Öffnung für Autos erwirkt. „Ich hatte das Gefühl, ich stehe in Köln in einer zweiten Friedrichstraße“, so der Anwalt. Er sehe deshalb auf jeden Fall Parallelen zwischen den beiden Verkehrssituationen.

Das Bürgeramt Innenstadt hat für den kommenden Montag zum nächsten Veedelsbeirat „Deutzer Freiheit“ eingeladen. An dem runden Tisch werden auch Vertreter vom Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung teilnehmen. Auch Marcel Templin wird dabei sein. (hes)

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