Der Aufsichtsrat vertagt die Entscheidung über Um- oder Neubau der Unternehmenszentrale. Kurz vor der Kommunalwahl will niemand über die Millionen-Investition an der maroden Halle 3 abstimmen.
Millionen-Projekt auf EisNeue Zentrale der Koelnmesse muss weiter warten

Die Zentrale der Kölnmesse.
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Seit geraumer Zeit plant die Koelnmesse eine neue Unternehmenszentrale. Und wird wohl weiter planen müssen: In der Aufsichtsratssitzung am Freitag wurde über einen Um- oder Neubau an der Stelle der sanierungsbedürftigen Halle 3 diskutiert – nach Informationen der Kölnischen Rundschau ohne Ergebnis. So kurz vor der Kommunalwahl wollte das Gremium wohl keine weitreichende Entscheidung treffen, insbesondere was die Finanzierung angeht. Die Stadt hält zu knapp 80 Prozent Anteile an der Messe und entsendet neben der Vorsitzenden, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, auch sieben Ratsmitglieder in den 21-köpfigen Aufsichtsrat.
Das Mietobjekt an der Deutz-Mülheimer Straße ist in die Jahre gekommen, weder energetisch noch von der Raumaufteilung auf dem neuesten Stand und obendrein seit Jahren von einem Schutznetz umzogen – zum Schutz vor möglicherweise herabfallenden Fassadenteilen. Doch die Verhandlungen mit der Vermieterin, einem Fonds, über eine Generalsanierung gestalteten sich schwierig. So schwierig, dass bereits 2020 ein Architekten-Wettbewerb mit dem Ziel eines Neubaus der Unternehmenszentrale gegenüber des eigentlichen Messegeländes realisiert wurde.
Siegerin wurde das Kopenhagener Architektenbüro Cobe. Gebaut wurde es angesichts der Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie nie, stattdessen wird hier das neue Verwaltungsgebäude des Vermögensverwalters Flossbach von Storch entstehen. Was folgte, waren Überlegungen für eine Alternativlösung. Letztlich kristallisierte sich ein Umbau beziehungsweise Abriss der sanierungsbedürftigen Halle 3 als Favorit heraus, der nun im Aufsichtsrat diskutiert wurde.