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Pläne liegen ausNun dürfen sich Bürger zum Deutzer Hafen äußern

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Renderings der geplanten neuen Brücken im Deutzer Hafen

Der Bau der beiden Brücken über das Deutzer Hafenbecken soll im nächsten Jahr starten.

Die Öffentlichkeitsbeteiligung für die Bebauung des Deutzer Hafens startet. Im Jahr 2026 soll der Bau der zwei Brücken beginnen.

Das Projekt, den Deutzer Hafen vom Industriestandort in ein lebendiges Quartier mit Wohnraum, Büroflächen, Einzelhandel und Gastronomie sowie Sport-, Kultur- und Bildungsstätten zu entwickeln, nimmt aktuell viel Fahrt auf. Nach Entscheidungen in Wettbewerben für Architekten und Verfahren für die Konzeptvergabe, muss jedoch noch die Grundlage geschaffen werden, damit all das eines Tages auch gebaut werden kann. Deswegen hat die Stadt nun den ersten Teil des Bebauungsplanverfahrens gestartet. Dabei ist nun die Öffentlichkeit gefragt.

In Köln mehr als nur kommunale Pflicht

In der viertgrößten Stadt Deutschlands wird eine Sache immer wieder deutlich: Das Interesse der Bevölkerung an Bauvorhaben. Das Interesse ist groß, bei vielen Bauvorhaben bilden sich Bürgerinitiativen, um den Forderungen aus der Nachbarschaft Nachdruck zu verleihen. Vor-Ort-Veranstaltungen sind häufig gut besucht, so auch der Hafentag im Deutzer Hafen in den vergangenen zwei Jahren. Nun können sich interessierte Kölnerinnen und Kölner rund einen Monat lang, ab Donnerstag, 16. Oktober, bis einschließlich Montag, 17. November, den Entwurf des ersten Bebauungsplans für das neue Hafenquartier ansehen und Stellungnahmen dazu abgeben.

Das Planungsamt legt die Pläne in der derzeit gültigen Fassung im Stadthaus Deutz aus, in Raum 9 A 05a. Montags bis donnerstags, 9 bis 15 Uhr, sowie freitags, 9 bis 13 Uhr, können Interessierte Einsicht nehmen. Unter http://www.beteiligung-bauleitplanung.koeln werden die Unterlagen auch digital einsehbar, über die Webseite der Stadt Köln können an dieser Stelle auch Stellungnahmen abgegeben werden, ab dem 16. Oktober.

Erster Teilplan für das Quartier

Der erste B-Plan umfasst als Teilplan A laut Stadt Köln die Baufelder 03, 04, 05, 06 und Ost 03. Wie die Rundschau berichtete, hat es bei den Baufeldern 03 und 05 bereits Architektenwettbewerbe gegeben. Auf dem Baufeld 04 soll ausschließlich Einzelhandel zur Nahversorgung für die künftigen Bewohner des Deutzer Hafens entstehen. Ein weiteres Sondergebiet entsteht für die Veranstaltungshalle „Essigfabrik“, die sich an der Siegburger Straße befindet. Wie die Stadt Köln erklärt, soll die Eventlocation unter Berücksichtigung des künftigen Nutzungskonzepts als „Sondergebiet Kultur“ festgesetzt werden, um die Essigfabrik als Kulturbaustein des Quartiers abzusichern.

Wie die Rundschau erfuhr, soll in diesem Gebiet eine Art Kulturplatz entstehen. Die Entwicklungsgesellschaft „moderne stadt“, die zur Stadtwerke GmbH und zur Stadt Köln gehört, nutzt die Hallen der Essigfabrik während der Planungsphase häufig für eigene Events wie zum Beispiel Jurysitzungen.

Aufteilung des Areals in vier Teilpläne

Insgesamt wird für den Deutzer Hafen in vier Teilpläne (A bis D) Planrecht geschaffen. Nach der Öffentlichkeitsbeteiligung für Teilplan A ist der Satzungsbeschluss für Anfang 2026 vorgesehen. Für den Teilplan B (der gesamte Gewerberiegel zwischen Hafenbecken und Bahntrasse im Süden) soll im kommenden Jahr die Beteiligung der Öffentlichkeit laufen. In diesem Gebiet liegt auch das Areal, das die Kölner Art-Invest Real Estate entwickeln will, die Rundschau berichtete. Bei einem weiteren Projekt dieses Investors läuft derzeit eine Öffentlichkeitsbeteiligung zum neuen Hochhaus am Colonius (Siehe Infotext).

Freiflächen und Brücken sollen 2026 entstehen

Als erstes werden die Freiflächen und öffentlichen Plätze entwickelt. Der Start für die Arbeiten war bereits für Ende dieses Jahres angekündigt, doch dem Vernehmen nach beginnen sie eher im Frühjahr 2026. Neben den Freiflächen wird auch die Infrastruktur als erstes entwickelt, dazu gehören auch die Brücken über das Hafenbecken. Eine davon für den motorisierten Verkehr, eine nur für Fuß- und Radverkehr. Dem Vernehmen nach laufen aktuell die Vorbereitungen für die Errichtung dieser Brücken auf Hochtouren. Start der Bauarbeiten ist für Anfang 2026 angedacht.


Öffentlichkeitsbeteiligung „Campus Colonius Nord“

96 statt 80 Meter hoch soll das neue Hochhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Funkturm Colonius werden. Die Art-Invest Real Estate entwickelt das Gebäude nach den Plänen des Architekturbüros Sauerbruch Hutton, die im September 2023 als Sieger aus dem Ideen- und Realisierungswettbewerb hervorgegangen waren. Damals hatten die Pläne ein Limit erhalten, mehr als 80 Meter Höhe sollte es nicht geben. Im Mai entschied der Ausschuss für Stadtentwicklung, dass der Neubau an der Ecke Innere Kanalstraße/Subbelrather Straße doch 96 Meter hoch werden soll. Denn: Mit 80 Metern könnte er neben dem Colonius, dem orange-blauen Herkules-Hochhaus mit 102 Metern und dem Telekom-Hochhaus mit 101 Metern im Stadtbild untergehen.

Am Montag, 20. Oktober, startet auch hier die Öffentlichkeitsbeteiligung. Interessierte können die Pläne bis Montag, 3. November, im Bürgeramt Innenstadt, Ludwigstraße 8, und online unter www.beteiligung-bauleitplanung.koeln einsehen sowie Stellungnahmen abgeben. (rom)