Kölner InnenstadtWarum hier ein Halteverbotsschild mitten auf der Straße steht

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Ein Halteverbotsschild mitten auf der Komödienstraße in der Kölner Innenstadt.

Ein Halteverbotsschild mitten auf der Komödienstraße in der Kölner Innenstadt.

Die Komödienstraße in Köln ist jetzt eine Schildergasse: Mitten auf der einstigen Fahrbahn stehen jetzt zwei Verkehrsschilder und markieren eine Ladezone. Warum denn das? Eine Glosse von Thorsten Moeck.

Im Grunde ist alles in bester Ordnung. Die neuen Markierungen, die in frischem Weiß die Komödienstraße zieren, sind getrocknet. Wo früher Autos auf den Dom zufuhren, prangen nun Fahrradsymbole auf dem Asphalt. Am Fahrbahnrand stehen nun keine Fahrzeuge mehr, die Straße wirkt sehr aufgeräumt. Und dann sind da noch zwei Verkehrsschilder, die mitten auf der einstigen Fahrbahn stehen und ähnlich skurril anmuten wie ein Baum auf einem Stadionrasen.

Vor einem der Schilder steht seit Donnerstag ein verwaister Verkehrskegel. Wie die Stadt mitteilt, wurde der Plastikpylon von der Besatzung eines Lastwagens vergessen, die das Verkehrsschild beim Rangieren offenbar sofort als Gefahrenquelle identifiziert hat. Die Sorge erscheint durchaus nachvollziehbar – beim Anblick der Szenerie stellt sich unweigerlich die Frage, warum dort nur ein Pylon steht. Es wirkt wie eine Frage der Zeit, bis in der Dunkelheit irgendwer mit der Fahrrad oder einem E-Scooter schmerzhaft dem Schild begegnet.

Kölner Innenstadt: Von der Komödie zum Drama ist es manchmal nicht weit

Wo, wenn nicht in der Komödienstraße, könnte sich solch ein Verkehrsversuch zutragen? Von der Komödie zum Drama ist es manchmal nicht weit. Doch vielleicht sind diese Befürchtungen und Denkweisen viel zu konservativ, denn die Komödienstraße ist nun offiziell Fahrradstraße, der Verkehrsraum ist neu sortiert worden. Und die Schilder stehen dort mit wohl überlegter Absicht. „Das Schild steht auf einer Sperrfläche, auf der Fahrzeuge nicht fahren dürfen“, teilt die Stadt mit. Formal ist dem nichts entgegenzusetzen, die Schilder weisen ein eingeschränktes Halteverbot aus und stehen am Rande einer Ladezone, die sich nun in der Fahrbahnmitte befindet.

Wer jetzt denkt, die Straßenmaler hätten ja einfach ein Halteverbotszeichen auf den Asphalt pinseln können, irrt. Denn solche Markierungen haben laut Stadt keine bindende Wirkung. Dann doch lieber ein Schild. Sicher ist sicher.

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