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Posse um Südstadt-KreisverkehrUmbenennung in Bananenrepublik abgelehnt

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Auf dem Schild heißt die Insel schon Bananenrepublik.

Innenstadt – Der Präsident der Bananenrepublik begibt sich in die Niederungen demokratischer Entscheidungsprozesse und bittet die Bezirksvertretung Innenstadt mit einer – ausgerechnet – Bürgereingabe darum, die von ihm bepflanzte Kreisverkehrsinsel an der Ecke Bonner Straße/Rolandstraße offiziell „Bananenrepublik“ zu nennen: „Als Initiator und Präsident der Bananenrepublik wäre es mir und meinen Untertanen eine große Ehre, wenn unsere Bemühungen, die Stadt ein wenig l(i)lebenswerter zu machen, nun auch offiziell von der Stadt mit einer Benennung (Schild) des Kreisverkehrs in ,Bananenrepublik Koeln' anerkannt werden würden“, schreibt der Präsident in der Eingabe.

Selbsternannter Präsident der Bananeninsel

Michael Kiefer ist seit 2009 selbsternannter oberster Repräsentant der Republik, deren Geschicke er mit viel Ironie und einer darauf basierenden unüberhörbaren Großspurigkeit lenkt. Er ist kölnweit der einzige private Pächter eines städtischen Kreisverkehrs. Die Verwaltung lehnt die von El Presidente gewünschte Umbenennung aber ab. Das Liegenschaftsamt hat dazu umfassend recherchiert.

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Die Bananeninsel ist der einzige privat verpachtete Kreisverkehr in Köln.

Die Ablehnung gründet sich auf die städtischen Richtlinien für die Benennung von Straßen. Die Richtlinien schreiben vor, die Anzahl der Straßennamen so gering wie möglich zu halten. Darüber hinaus sollen durchgehende Straßen wie die Bonner Straße nicht durch Unterbrechungen wie Platzbezeichnungen getrennt werden. Da könnte man, wenn man denn wollte, als Verwaltung wohl etwas großzügiger sein.

Alles zum Thema Bonner Straße (Köln)

Schwer wiegt aber, dass der Begriff der „Bananenrepublik“ negativ behaftet sei. So hat es die Verwaltung bei Wikipedia gelesen. „Bananenrepublik ist eine abwertende Bezeichnung für Staaten, in denen Korruption und Bestechlichkeit vorherrschen, deren Rechtssystem nicht funktioniert, wirtschaftliche oder politisch-moralische Verhältnisse von Ineffizienz und Instabilität geprägt sind oder in denen staatliche Willkür herrscht“, zitiert die Verwaltung das Internet-Lexikon. Korrupt ist El Presidente auf keinen Fall, seine wirtschaftlichen und politisch-moralischen Verhältnisse werden aus seiner Umgebung als effizient und stabil beschrieben.

Bananenrepublik auf der Bonner Straße

Ein Rechtssystem in der Bananenrepublik auf der Bonner Straße ist nicht bekannt. Bleibt Willkür. Und da muss sich das Staatsoberhaupt Fragen gefallen lassen. Einer demokratischen Wahl durch seine Untertanen hat sich Michael Kiefer bisher nicht gestellt. Und bei der Auswahl der Pflanzen für die Republik soll er immer wieder zu groben Eigenmächtigkeiten neigen. Wird interessant sein, zu welcher Einschätzung die Bezirksvertretung am Donnerstag kommt.

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Im Grünflächenamt sind Bananen übrigens weniger übel beleumundet als bei den Liegenschaften. Auf dem Schild, mit dem die Stadt die Übernahme der Patenschaft durch den Präsidenten würdigt, wurde die Umbenennung vor Jahren vorweggenommen. Dort heißt der Kreisel schlicht Bananenrepublik. In einer echten solchen wäre so ein Durcheinander undenkbar.