Einen Acht-Minuten-Kaffee, Waffeln aus Croissant-Teig und wechselnde Desserts. Die „DRIP. Coffee & Matcha Bar“ überrascht und lädt ein zum Kaffee-Genuss am langen Tisch.
Filterkaffe und Hojicha-TeeDeutsch-vietnamesisches Café im Kölner Agnesviertel eröffnet

Filterkaffe auf vietnamesisch: der Drip Kaffee mit Kondensmilch.
Copyright: Martha Maul
Vietnamesischer Filterkaffee, japanische Sandwiches und Waffel-Croissant-Kreationen. Seit einem Monat hat das geliebte „Café Goodchild“ im Agnesviertel einen Nachfolger. Die „DRIP. Coffee & Matcha Bar“ bietet den Kunden eine Mischung aus aktuellen Trends und traditioneller asiatischer Cafékultur.
Der 28-jährige Duc Anh Nguyen, genannt „Duci“, und die 30-jährige Thi My Huyen Dao, kurz „My“, hatten bereits vor zwei Jahren die Idee, ein Café zu eröffnen. „Wir sind, wie der Großteil der zweiten Generation von Deutsch-Vietnamesen, in der Gastronomie aufgewachsen. Da fühle ich mich zu Hause“, erklärt My. Ihr Konzept nennen sie „asian fusion“, weil sie etwas kreieren wollten, was sowohl ihre deutsche, als auch ihre vietnamesische Seite widerspiegelt. „Vietnam ist der zweitgrößte Kaffeeproduzent der Welt und hat eine große Kaffeeszene.“ Die sei laut My in Deutschland allerdings ziemlich unbekannt. „Wir sind wahrscheinlich das erste Café in Köln, das die vietnamesische Kaffeekultur als Hauptmerkmal hat“, vermutet sie.
In Vietnam schenkt man lebende Pflanzen, damit auch das Geschäft lebendig bleibt.
Der vietnamesische Kaffee wird mit einem speziellen Kaffeefilter-System namens „phin“ gebrüht. Er wird mitsamt dem Metallsieb an den Tisch gebracht und muss für circa acht Minuten langsam in das Glas, in dem schon Kondensmilch ist, tropfen. Dadurch müsse man kurz innehalten und entspannen, was ein wichtiger Teil der vietnamesischen Kaffeekultur sei, betont Duci.
Auch die Inneneinrichtung des Cafés enthält Aspekte der deutschen und vietnamesischen Kultur. Ein Teil des Raumes ist mit Café-Tischen eingerichtet, eine andere Ecke ist an die vietnamesische Kultur angelehnt. Dort stehen kniehohe Tische nah aneinander vor einer durchgehenden Bank. Dadurch sollen die Gäste animiert werden, sich miteinander auszutauschen. Das Café ist im industriellen Stil gestaltet. Für eine gemütliche Atmosphäre sorgen warmes Licht und viele Pflanzen, die My und Duci von Freunden und Familie geschenkt bekommen haben. „In Vietnam schenkt man lebende Pflanzen, damit auch das Geschäft lebendig bleibt“, erklärt My.

Haben sich den Traum vom eigenen Café erfüllt: Thi My Huyen Dao und Duc Anh Nguyen (vl.)
Copyright: Martha Maul
Das Café bietet auch den aus Japan stammenden Matcha- und Hojichatee an. Hojicha ist eine Variante des angesagten Matchatees, bei dem das Pulver geröstet ist, nussiger schmeckt und weniger Koffein beinhaltet. „Hojicha ist zwar unbekannter, doch die, die ihn kennen, haben sich sehr über das Angebot gefreut“, sagt My.
Auch beim Essen setzt das Café auf Fusion. Auf der Karte stehen sogenannte „Croffles“, ein Croissantteig, der wie eine Waffel zubereitet wird. Zudem bieten sie japanische Eggdrop-Sandwiches an, die sich durch Rührei und weiches Briochebrot auszeichnen. Eine Variante kombiniert das japanische Gericht mit dem vietnamesischen Banh mi-Sandwich, das eigentlich mit knusprigem Brot hergestellt wird - so verbinden sie die zwei Kulturen. Zudem gibt es vietnamesische Bowls, Salate und täglich wechselnde Desserts.
Duci und My wollen das Angebot auch saisonal anpassen, da sie viele Zutaten lokal beziehen. „Im Winter wollen wir auf wärmere vietnamesische Gerichte setzen, die es im durchschnittlichen vietnamesischen Restaurant selten gibt“, verrät My.