Roger Waters in KölnAntisemitismus-Debatte im Wallraf-Richartz-Museum

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Kein Auftrittsverbot in Köln und München für Roger Waters.

Der Auftritt von Roger Waters in der Lanxess Arena sorgt weiter für Diskussionen.

Kunstfreiheit und Antisemitismus sind die Themen einer Diskussionsveranstaltung im Vorfeld des Auftrittes von Roger Waters in der Kölner Lanxess Arena. 

„We don’t need no Roger Waters“ steht auf vielen Konzertankündigungen des einstigen Pink-Floyd-Masterminds im Stadtgebiet aufgeklebt. Er spielt mit seiner Band am Dienstag, 9. Mai, in der Lanxess-Arena. Die Empörung ließ nach der Ankündigung nicht lange auf sich warten, Rogers ist Israel-Kritiker, teilweise wird ihm auch offener Antisemitismus unterstellt. Was er selbst allerdings immer von sich gewiesen hat. Mediale Aufmerksamkeit erhielt seine Unterstützung von Boycott, Divestment and Sanctions (BDS), eine transnationale politische Kampagne, die den Staat Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren will. Sie wirft ihm vor, die Palästinenser zu unterdrücken und von ihrem angestammten Land vertrieben zu haben.

OB Reker gegen Auftritt in Köln

Frankfurt hatte den Waters-Auftritt verboten, wogegen dessen Management prompt klagte. München hätte gern verboten, sieht aber keine Handhabe. Und auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat im Rundschau-Interview deutlich gemacht, was sie vom Köln-Besuch der einstigen Musiklegende hält – gar nichts. Für ein Konzertverbot sieht allerdings auch sie keine Grundlage.

Stattdessen findet nun einen Tag vorher, am Montag, 8. Mai, eine öffentliche Veranstaltung der Stadt Köln statt, organisiert vom NS-Dokumentationszentrum. Beginn ist um 11 Uhr im Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums, Obenmarspforten 40. Das Grußwort hält Henriette Reker, an der Podiumsdiskussion beteiligen sich unter anderem Kulturdezernent Stefan Charles und Abraham Lehrer, Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln sowie Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der Fokus liegt auf Antisemitismus in Kunst und Kultur, auf rechtlichen Hürden, die Absagen verhindern, letztlich auch darauf, wie weit Kunstfreiheit gehen darf. Um Anmeldung bis Freitag, 28. April 2023, per E-Mail an nsdok@stadt-koeln.de wird gebeten. 

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