Die Kölner Kostümbildnerin Maria Lucas ist tot. Sie starb am vergangenen Freitag im Alter von 70 Jahren. Lucas war vor allem für ihre Kostümkollektionen bekannt, die auch oft von Prominenten präsentiert und getragen wurden.

Geboren wurde Maria Lucas in Madrid, sie fand aber früh ihre Wahlheimat in Köln, wo sie Ende der 1970er Jahre ihr Atelier gründete. Bald wurde Lucas zu einer bekannten Kostümbildnerin, die viele Aufträge in der Show- und TV-Branche bekam. Sie schneiderte fürs Revuetheater Lido in Paris oder die Talkshow „Bio’s Bahnhof“, aber auch für Theaterproduktionen in München oder Köln. Ihre Kollektionen reichen von Brautmoden über Karnevalskostüme bis zu Trachten für das Oktoberfest. „Sie war noch bis ganz zum Schluss kreativ“, sagte ihr Adoptivsohn Andre Lucas, der das gemeinsame Atelier in der Scheidtweilerstraße in Braunsfeld nun weiterführen wird.

Roncalli trauert um die Kostümbildnerin

Einem großen Publikum wurde die gelernte Schneiderin und Modedesignerin zudem als Kostümbildnerin des Circus-Theater Roncalli, für das sie schon seit den allerersten Produktionen schneiderte. Sie entwarf Kostüme für „Die Reise zum Regenbogen“ (1980), bis zuletzt beim Gastspiel von Roncalli in New York (2023). „Diese impulsive Frau hat uns immer mit absolut neuen Ideen und Kreationen überrascht. Niemand konnte so leidenschaftlich Kostüme beschreiben und ‚erzählen‘. Nie werde ich ihre Worte vergessen, wenn sie mir einen neuen unglaublichen Stoff präsentierte, mir diesen unter die Augen hielt und Sätze formulierte wie: ‚Ist das nicht ein unglaublicher Stoff? Ich könnte ihn aufessen!‘“, sagte Roncalli-Chef Bernhard Paul. „Wir werden sie immer lieben und dankbar erinnern.“

Zuletzt war Maria Lucas in der dreiteiligen Doku-Serie „Roncalli — Macht der Manege“ in der ARD zu sehen, in der sie über ihre Verbindung zu Paul und dessen Zirkus erzählt.