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Acht Jahre nach AbschiedLinus Talentprobe feiert ein letztes Comeback im Tanzbrunnen

Lesezeit 3 Minuten
In seinem Element: Linus 2009 auf der Tanzbrunnen-Bühne.

In seinem Element: Linus 2009 auf der Tanzbrunnen-Bühne.

Linus moderierte die Kölner Kultshow 25 Jahre lang. Jetzt kehrt er ein letztes Mal zurück.

Obwohl er es sich eigentlich anders vorgenommen hatte, kämpfte er mit den Tränen. Der Abschied nach 236 Shows und 25 Jahren fiel Showmaster Linus ganz offensichtlich nicht leicht. Seine Talentprobe gehörte jahrelang zum festen Programm im Tanzbrunnen, im September 2017 war schließlich Schluss. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagte Linus, bürgerlich Michael Büttgen, damals. Zweieinhalb Jahrzehnte hatte der Entertainer durch das Programm der beliebten Talentshow geführt. Nun kehrt sie am 26. September für ein letztes großes Comeback zurück an den Originalschauplatz in den Tanzbrunnen. Die Kölnische Rundschau präsentiert die Veranstaltung gemeinsam mit Express, Radio Köln, dem Kölner Stadt-Anzeiger und dem Tanzbrunnen.

Bestandteil der Show sind alle Elemente, die das Format auch früher so beliebt gemacht haben: die Live-Band, das Original-Bühnenbild – und eben Moderator Linus. „Es war nie glatt, nie perfekt – aber immer echt. Diese Energie wollen wir noch ein letztes Mal spüren. Und zwar da, wo alles begann“, sagt der Showmaster.

Das Format der Talentprobe startete bereits 1971, moderiert von Udo Werner, und galt später als „Mutter der Talentshows“. Bis 1990 moderierte Werner unter dem Motto: „Eine Chance für junge Talente“. Berüchtigt war die Show für ihr schadenfrohes Publikum, das mit großer Freude minder begabte Talente mit unflätigen Bemerkungen, gelegentlichen sogar mit Eierwürfen von der Bühne jagte. Für einige Künstler war die Talentprobe dennoch ein Sprungbrett, etwa Mary Roos und Ingrid Peters sowie die spätere Grand-Prix-Siegerin Nicole. Auch der spätere Sieger von „Deutschland sucht den Superstar“, Prince Damien, war 2014 Teil der Talentprobe. Auch Mirko Bäumer, heute Sänger der Bläck Fööss war einer der Jahressieger. Er trat damals mit seiner Band „Hausmarke“ auf. 1992 übernahm Linus die Moderation. Eier oder Tomaten flogen seitdem nicht mehr auf die Bühne, stattdessen bekam das Publikum etwas zurück geschmissen: Blümchen oder Süßigkeiten etwa, wodurch sich der Moderator manchmal ein bisschen wie Prinz Karneval fühlte.

Linus Talentprobe in Köln: Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus

Knapp 2000 Talente präsentierte er in 25 Jahren. Die Strahlkraft reichte dabei weit über die Kölner Stadtgrenzen hinaus. Nur vier der insgesamt 25 Jahressieger kamen aus Köln. Gut eine Million Menschen standen in dieser Zeit zusammengerechnet im Publikum, mehr als 3000 Musiktitel sangen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Bühne live.

Eine Wiederaufnahme des Formats gab es 2018 in der Live Music Hall. Aus Gründen des Respekts vor Linus' „herausragender Leistung“, hatte Kölncongess-Chef Bernhard Conin eine Fortführung des Formats mit anderer Besetzung im Tanzbrunnen ausgeschlossen. Linus und der Tanzbrunnen – das sei eine „Symbiose“. Unter der neuen Moderatorin Nathalie Bergdoll war allerdings schon nach zwei Shows wieder Schluss. Die Neuauflage konnte nicht an den Erfolg der Shows im Tanzbrunnen anknüpfen.

Tickets für das große Comeback der Talentprobe gibt es ab sofort online für 28 Euro.