Nach der massiven Störung im Bahnverkehr am Montag bestätigt die Polizei: Die Kabel wurden in Leverkusen gezielt durchtrennt. Die Ermittler prüfen politische Motive.
Kabel durchtrenntStaatsschutz ermittelt nach Angriff auf Bahnnetz bei Köln

Die Polizei ermittelt nach Vandalismus an der Strecke.
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Die Kölner Polizei geht nach der massiven Bahnstörung am Montag im Großraum Köln von einem gezielten Angriff aus. Dies teilte die Polizei auf Anfrage der Rundschau mit. „Wir gehen definitiv von einer vorsätzlichen Tat aus“, sagte ein Polizeisprecher. Die Kabel seien gezielt durchtrennt worden, offenbar mit einem Trennschleifer. Der Staatsschutz im Polizeipräsidium habe die Ermittlungen aufgenommen.
„Wir können eine politische Motivation nicht ausschließen“, erklärte der Sprecher. Der Tatort liegt in Leverkusen im Bereich der Masurenstraße in einem Kabelschacht. Die Behörden prüfen Zusammenhänge zu weiteren Taten in anderen Städten in den vergangenen Wochen. Beispielsweise hatte es in einem Bahntunnel zwischen Düsseldorf und Duisburg einen Brandanschlag gegeben. Dabei sollen Unbekannte eine Zündvorrichtung in dem Tunnel platziert haben. Die Kabel gehörten zu einem Stellwerk in Duisburg.
Stellwerk in Langenfeld betroffen
Im Fall vom Montag war laut Bundespolizei das Stellwerk in Langenfeld betroffen. Das Bahn-Chaos im Kölner Raum wurde am Montagmorgen durch ein weiteres defektes Stellwerk verstärkt. Der Bereich Köln-Nippes war laut Bahn nicht mit allen Zügen befahrbar und musste langsamer durchfahren werden, betroffen war unter anderem der RE7. Ob diese Störung auch mit dem Vandalismus-Fall von Leverkusen zusammenhängt, blieb unklar. Die Sabotage führte zu erheblichen Verspätungen im Großraum Köln. Viele Tausende Fahrgäste waren zum Wochenbeginn bis in den Abend von den Störungen betroffen. Betroffen waren unter anderem die S 6, RE 1 und RE 5. „Außerdem war der Fernverkehr im großen Ausmaß betroffen“, sagte ein Polizeisprecher.
Wie lange die Reparaturen noch andauern und wann die Strecken wieder befahrbar sind, blieb noch unklar. Ein Bahnsprecher sagte, dass die Arbeiten umfangreicher seien als gedacht. Es müssten mehrre sehr große Kabel repariert und anschließend überprüft werden. Vermutlich am Montagabend sollten die Arbeiten an der Bahnstrecke beendet sein. (ta)