TarifverhandlungenWarnstreiks führen am Montag zu erheblichen Einschränkungen in Köln

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Eine Straßenbahn der KVB fährt durch Köln.

Erneut muss sich Köln auf erhebliche Einschränkungen im öffentlichen Dienst gefasst machen. Auch die KVB werden bestreikt.

Auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst ist ergebnislos geblieben. Nun hat Verdi für Montag erneut Streiks für Köln angekündigt. 

Verdi hat erneut alle Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst zu einem ganztägigen Warnstreik am kommenden Montag, 27. Februar, aufgerufen. Dadurch wird es auch in Köln zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr und am Flughafen Köln/Bonn kommen.

Der Streik betrifft auch kommunale Ämter, in denen sich Bürger auf längere Wartezeiten einstellen müssen, genauso wie nahezu alle Kindertagesstätten. Ebenfalls betroffen sind die kommunalen Krankenhäuser und die Ver- und Entsorgungsbetriebe der Region. „Statt berechtigte Warnstreiks als Reaktion auf die respektlose Haltung der Arbeitgeberseite zu diskreditieren, müssen sich die öffentlichen Arbeitgeber besser fragen, wie klug angesichts des Fachkräftemangels und steigender Preise die Verweigerung eines verhandlungsfähigen Angebotes ist“, sagte der Bezirksgeschäftsführer des ver.di Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen, Daniel Kolle.

Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) kündigten an, dass am Montag ab 3 Uhr keine Stadtbahn-Fahrten stattfinden. Auch die Abschnitte der KVB-Linien 16 und 18 Kunden der KVB auf Bonner Stadtgebiet fahren am Montag nicht. KVB-Kunden können auf S-Bahnen, Regionalbahnen (RB) und Regionalexpressbahnen (RE) ausweichen. Auch die Kölnbäder bleiben geschlossen.

Kundgebung am Alter Markt

Verdi fordert in der anstehenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die Streikenden treffen sich am Montag an verschiedenen Orten in Köln zu Kundgebungen und Aufmärschen: -ab 10 Uhr vom Hans-Böckler-Platz zum Alter Markt -ab 10.30 Uhr vom Willy-Brandt-Platz zum Alter Markt -ab 11 Uhr auf dem Alter Markt

Ab Mittwoch dünnen die KVB ihren Fahrplan weiter aus

Nach dem Warnstreik werden die KVB ab Mittwoch, 1. März, ihren Fahrplan, wie bereits angekündigt, weiter ausdünnen. Grund ist der nach wie vor hohe Krankenstand. Im Februar habe die Krankenquote im Schnitt 17 Prozent betragen, teilten die KVB mit. Folgende Änderungen im Fahrplan gelten ab 1. März:

  • Bis ca. 9 Uhr, also in der morgendlichen Hauptverkehrszeit, gilt mit wenigen Ausnahmen (Linie 7, Linie 9 und Linie 17) der normale Fahrplan.
  • Die Linie 4 fährt von 9 Uhr bis ca. 21 Uhr nur zwischen Schlebusch und Leyendeckerstraße.
  • Die Linie 5 fährt zwischen 9 Uhr und ca. 20 Uhr auf dem gesamten Linienweg im 20-Minuten-Takt.
  • Auf der Linie 7 entfallen morgens einige Verstärkerfahrten im Rechtsrheinischen.
  • Auf der Linie 9 entfällt morgens eine Verstärkerfahrt im Rechtsrheinischen.
  • Die Linie 12 fährt von 9 Uhr bis ca. 20 Uhr zwischen Niehl und Merkenich ebenfalls im 20-Minuten-Takt.
  • Die Linie 18 fährt zwischen 9 Uhr und ca. 20 Uhr nicht mehr bis Thielenbruch. Dafür wird die Linie 13 in dieser Zeit von der Vischeringstraße nach Thielenbruch verlängert, um die Linie 3 zu entlasten und eine Verbindung zum Bezirkszentrum Mülheim herzustellen. Auf dem Abschnitt zwischen Buchheim und Klettenberg verkehrt die Linie 18 dann alle 10 Minuten statt wie bisher alle 5 Minuten, nach 20 Uhr dann alle 15 Minuten statt alle 7,5 Minuten. Im Abschnitt bis Schwadorf bleibt es tagsüber wie bisher beim 10-Minuten-Takt, von dort bis nach Bonn beim 20- Minuten-Takt.
  • Die Linie 17 fährt nur zwischen Severinstraße und Rodenkirchen in Doppeltraktion im 20-Minuten-Takt.

Bereits seit dem 6. Februar sind die nachmittäglichen Verstärkerfahrten auf den Linien 1, 9 und 15 entfallen. Außerdem wurde laut KVB „durch den Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge und eine dadurch mögliche Verlängerung der Wendezeiten an den Endhaltestellen die Anfälligkeit für Verspätungen auf den Linien 4, 13 und 18 reduziert“.

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