Kölner SchulenNRW-Ministerium will Mehrfachanmeldungen offenbar verbieten

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Ein Schüler meldet sich

Köln – Die Nachricht platzte mitten in den Tagesordnungspunkt zum strittigen Thema Anmeldeverfahren an weiterführenden Schulen und erwischte Politik und Verwaltung unvorbereitet:  Die Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft, Nathalie Binz, informierte über einen bis dahin nicht bekannten Entwurf des NRW-Schulministeriums zur „Fünften Verordnung zur Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung Sekundarstufe I“, der  ihr zugespielt worden sei. Der Inhalt: Mehrfachanmeldungen könnten gesetzlich demnächst nicht mehr zulässig sein.

Keine Anmeldung an mehr als einer Schule

In dem der Rundschau vorliegenden Entwurf steht unter anderem im Absatz 1a der Satz:  „Anmeldungen an mehr als einer Schule sind nicht zulässig.  Der Schulträger kann zusätzlich einen Zweit- oder Drittwunsch hinsichtlich einer weiteren Schule oder einer bestimmten Schulform abfragen.“ Ein Vorschlag, der besonders in Köln von großer Bedeutung ist: Das Anmelde-Chaos in Köln und die vielfach kritisierten Schulplatz-Lotterie mit möglichen Mehrfachanmeldungen sorgte im Frühjahr für viel Aufregung und Tränen bei Familien, die in Anmelderunden zunächst leer ausgingen, nicht an ihrer Wunschschule unterkamen.

Das Anmeldeverfahren an weiterführenden Schulen mit der Möglichkeit zu Mehrfachanmeldungen ist vielen noch in sehr schlechter Erinnerung, die „Schulplatz“-Lotterie wurde heftig kritisiert. Die Verwaltung teilte im Schulausschuss mit, dass das  Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen in einem Schreiben gebeten wurde, „die Möglichkeit der Mehrfachanmeldung rechtlich auszuschließen. Dies wird noch geprüft.“

Parallelstrategie soll entwickelt werden

In dem Entwurf aus dem Schulministerium  ohne genaue Datumsangaben, der der Rundschau vorliegt, steht der Satz: dass Anmeldungen an mehr als einer Schule künftig „nicht zulässig“ sein sollten. Die Stadtverwaltung  Köln teilte am Montag im Schulausschuss  mit:  „Da derzeit nicht absehbar ist, ob zum kommenden Schuljahr Mehrfachanmeldungen weiterhin zulässig sein werden, wird eine Parallelstrategie entwickelt, um auf beide Möglichkeiten vorbereitet zu sein.“ Es habe bereits erste Abstimmungsgespräche zwischen Schulträgerin, Bezirksregierung und Schulformsprecherinnen und -sprechern gegeben. Für den Zeitplan wurden Vorschläge zur Abstimmung mit den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren erarbeitet.

Zur Unterstützung der Schulen im Anmeldeverfahren wird ein Leitfaden erstellt und es sollen Schulungen für die Sekretariate angeboten werden. Zudem wird die Möglichkeit zur Nutzung eines digitalen Tools zur Anmeldung geprüft. Zu beiden Themen finden noch im August weitere Abstimmungstermine statt. Darüber hinaus ist eine weitere personelle Unterstützung der Schulen für den Zeitraum des Anmeldeverfahrens vorgesehen.

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