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Kommentar

Bauwirtschaft
Zeit zum Umdenken beim Wohnungsbau in Köln

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Mietwohnungen werden im Stadtteil Ehrenfeld gebaut. Insgesamt baut Köln zu wenig.

Mietwohnungen werden im Stadtteil Ehrenfeld gebaut. Insgesamt baut Köln zu wenig. 

In neuen Kölner Rat geht es um eine Weichenstellung, was den Wohnungsbau in Köln angeht.  

Man kann ja durchaus der Meinung sein, in Anbetracht des Klimawandels dürfe in einer Großstadt nicht mehr allzu viel neu gebaut werden. Und wenn, dann nur unter strengen Auflagen. Dann aber muss man das klar formulieren und auch vertreten. Einerseits bereits im Kleinen Flächenversiegelung verhindern, andererseits aber über zu wenig bezahlbaren Wohnraum klagen ist ein Widerspruch in sich. Es ist höchste Zeit für ein Umdenken. Wenn Angebot und Nachfrage immer weiter auseinander driften, wird der soziale Friede der Stadt brüchig.

Noch reiht sich Köln im Mittelfeld der Metropolen ein, was die Mieten angeht. Wird Bauträgern und Vermietern über selbst gesetzte kommunale Standards aber immer mehr abverlangt, werden diese die Kosten zumindest zum Teil weitergeben und die Mieten somit weiter steigen. Was dann auch nicht das Mindeste mit Gier oder Wucher zu tun hat, wie es in Teilen im Wahlkampf zu hören war.

Im Kölner Rathaus wird man sich entscheiden müssen, welcher Weg nun eingeschlagen wird. Das Sowohl-als-auch der letzten Jahre hat sich als Sackgasse erwiesen, im letzten Jahr sank die Zahl der fertig gestellten Wohnungen auf unter 3000. Weniger als die Hälfte dessen, was die Stadt dereinst selbst als notwendig veranschlagt hatte. Und bei einem Beharren auf den bisherigen Kölner Standards ist in dieser Hinsicht auch wenig Besserung in Sicht. Die träte erst dann wirklich zutage, wenn man sich in dieser Stadt gemeinsam und überzeugend hinter das Ziel möglichst viel neuen Wohnraumes stellen würde, wie dies andere Städte längst im Konsens getan haben. Hamburg beispielsweise, regiert übrigens von einem rot-grünen Senat.