MachbarkeitsstudieIn Köln soll ein Migrationsmuseum für 80 Millionen Euro entstehen

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Ein Ford Transit mit Gepäck und viele andere Gegenstände, die Zuwanderer Mitbrachten, sollen im Museum zu sehen sein.

Ein Ford Transit mit Gepäck und viele andere Gegenstände, die Zuwanderer Mitbrachten, sollen im Museum zu sehen sein.

Köln – Mitten im Komplex der Kalker Hallen an der Dillenburger Straße soll ein neues Premium-Museum für Köln entstehen – das Migrationsmuseum. Es soll so teuer werden, wie das Jüdische Museum (das kostet etwa 80 Millionen Euro) und jährlich für einen „einstelligen Millionenbetrag“ (derzeit sind drei Millionen Euro kalkuliert) betrieben werden.

„Unsere Studie für ein Museum ist in der Machbarkeitsstudie des Architekturbüros BeL Sozietät für Architektur berücksichtigt“, sagt Dr. Robert Fuchs zufrieden. Er ist Geschäftsführer von Domid, dem Verein, der das Museum später im Betrieb privatrechtlich finanzieren und tragen will, eventuell über eine Stiftung. Von dem Verein stammt auch die Kostenschätzung für Bau- und Betriebskosten. „Wir sind mit Land und Bund in Gesprächen wegen der Finanzierung dieses bundesweit bedeutenden Museums“, sagt Fuchs. Er erwartet, dass die Stadt das Grundstück einbringt, darüber hinaus aber keinen finanziellen Beitrag leisten müsse.

„Jetzt geht es darum, dass der Stadtrat den Standort endgültig festlegt. Die Entscheidung ist politisch gerade jetzt notwendig.“ Der Rat hatte im Februar 2018 die Standortsuche gestartet, Fuchs hält sie nun für erfolgreich beendet: „Der Standort super! Das Viertel Kalk ist lebendig. Dort verdichten sich Migrationsprozesse. Das Gebäude, eine fast sakrale Industriehalle, hat auch historische Anknüpfungspunkte.“ Zudem sei das Areal gut erreichbar.

Der Verein, der komplett „Dokumentationszentrum und Museum für Migration in Deutschland“ heißt, sucht bereits seit Jahren nach Räumen. Im Bezirksrathaus von Ehrenfeld hat er bereits eine Fülle von Dingen zusammengetragen, die sich in einer Ausstellung zeigen ließen. Pläne für ein Museum als Rheinbrücke wurden veröffentlicht, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.

10.000 Quadratmeter – so viel wie von Domid erwünscht – würden für das Museum in Halle 70 auf dem Areal in Kalk zur Verfügung stehen. Die Abenteuerhallen Kalk wären ein direkter Nachbar. Auch Schauspiel und Museum Ludwig sind in dem Hallen-Areal schon ansässig.

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