Nippeser Bürgerwehr verhandelt mit StadtDas Fort X steht vor der Übernahme

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Der Zugang zum Fort X am Neusser Wall ist meist gesperrt, im Innenhof steht eine riesige Zeder, die von der Stadt als nicht mehr standsicher bezeichnet wird.

Der Zugang zum Fort X am Neusser Wall ist meist gesperrt, im Innenhof steht eine riesige Zeder, die von der Stadt als nicht mehr standsicher bezeichnet wird.

Köln – Die jahrelange Suche nach einem geeigneten Vereinsquartier könnte für die Karnevalisten der Nippeser Bürgerwehr bald ein Ende haben. Derzeit führen die Verantwortlichen Gespräche mit der Stadt über eine Nutzung des sanierungsbedürftigen Fort X am Neusser Wall. Auf eine Anfrage der SPD-Fraktion zum Sanierungssachstand der preußischen Festungsanlage teilt die Stadt jetzt mit, es sei „die Bestellung des Erbbaurechts zugunsten eines Vereins“ vorgesehen.

Noch gibt man sich in den Reihen des Traditionskorps zurückhaltend, das Projekt stecke noch „in den Kinderschuhen“, heißt es. Dabei geht es sicherlich auch um die Kosten für eine Übernahme des mehr als 2000 Quadratmeter großen Areals. Schon vor drei Jahren hatte die Stadtverwaltung nach Prüfung durch eine Fachfirma die Sanierungskosten auf mehr als vier Millionen Euro beziffert. Das Dach des Forts ist undicht, Feuchtigkeit dringt ein. Auch Fassaden und Fenster müssen nach Angaben der Stadt dringend instandgesetzt werden.

Der Traum vom Vereinsleben zwischen alten Gemäuern

Die Nippeser Bürgerwehr – wegen ihrer orangefarbenen Uniform als Appelsinefunke bezeichnet – trifft sich derzeit im „Golde Kappes“ auf der Neusser Straße. Die Geschäftsstelle samt Kleiderkammer befindet sich ebenfalls auf der Neusser Straße. Nun träumt die Bürgerwehr vom Vereinsleben zwischen alten Gemäuern, die Sessionseröffnung am 11. November könnte von der Eigelsteintorburg ans Fort verlegt werden. Generell soll die Festungsanlage auch anderen Vereinen und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Im Außenbereich könnten Konzerte veranstaltet werden, auch Märkte seien dort möglich. Sogar die Einrichtung einer Gastronomie samt Biergarten könnte beantragt werden.

Mit Hilfe von Kölner Traditionskorps sind bereits große Teile der historischen Stadtmauer und alter Wehrtürme saniert worden. Die Ulrepforte ist bereits seit 1956 Sitz der Roten Funken, bis zum Sommer soll ein unterirdischer Anbau fertiggestellt werden. Die Blauen Funken kümmern sich nur 100 Meter entfernt um den Sachsenturm, im gleichen Strang der alten Stadtmauer hat die Prinzen-Garde ihr Quartier. Die Ehrengarde wiederum kümmert sich um den Erhalt der Hahnentorburg am Rudolfplatz.

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Nun wird sich am 19. April zunächst der Liegenschaftsausschuss mit den Plänen befassen. Die anderen Karnevalsgesellschaften haben die Restaurierung ihrer historischen Gebäude durch die Gründung von Fördervereinen, mit Hilfe von Sponsoren und der Beantragung von Zuschüssen gestemmt – allesamt Projekte für viele Jahre.

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