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OB-StichwahlLange Wartezeiten vor Wahllokalen in Köln

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Vor dem Kundenzentrum am Laurenzplatz wartete man etwa zwei Stunden.

Vor dem Kundenzentrum am Laurenzplatz wartete man etwa zwei Stunden.

Lange Schlangen, technische Probleme und frustrierte Wähler: Der Start der OB-Direktwahl in Köln verläuft chaotisch. In mehreren Bezirksrathäusern warten Bürger stundenlang, viele gehen unverrichteter Dinge wieder.

Es heißt, Demokratie ist nicht selbstverständlich, sondern fordert stetig Einsatz. Doch mit so viel Einsatz hatten viele Kölnerinnen und Kölner nicht gerechnet. Am Freitag hatten erstmals die Wahllokale für die Direktwahl des Oberbürgermeisterkandidaten geöffnet. Dabei bildeten sich lange Schlangen. Teils mussten Wählerinnen und Wähler mit Wartezeiten von über zwei Stunden rechnen. Laut Augenzeugen seien viele ohne Stimmabgabe wieder gegangen. Vor Ort sei von technischen Problemen die Rede gewesen. Die Stadt gibt auf Anfrage bekannt, es sei zu Problemen gekommen, weil viele Briefwähler nicht die Zusendung der Briefwahlunterlagen abgewartet hätten.

Eine Bürgerin berichtet der Rundschau von ihrem Versuch, im Bezirksrathaus Nippes zu wählen. Sie wollte vor einer Urlaubsfahrt noch ihre Stimme abgeben. Jedoch: „Nach zwei Stunden habe ich abgebrochen.“ So wie sie hätten es letztlich viele gemacht. Es seien schon Stühle nach außen getragen worden, damit Wartende sich setzen konnten.  Laut Wahlhelfern vor Ort habe es technische Probleme gegeben.

OB-Wahl: Viele geben frustriert auf

Ein ähnlicher Bericht eines Wählers vom Bezirksrathaus Lindenthal: Auch er wollte vor einem Urlaub seine Stimme für einen OB-Kandidaten abgeben. Das sei erst nach 70 Minuten Wartezeit möglich gewesen. „Viele Wähler hatten frustriert aufgegeben und sind wieder gegangen“, berichtet er. Auch in Lindenthal sei von „Serverproblemen“ die Rede gewesen.

Die Stadt teilt mit: „Aufgrund des hohen Andrangs an einigen Direktwahlstandorten, ist es vor allem durch Personen, die bereits Briefwahlunterlagen beantragt haben, zu Wartezeiten und vereinzelten Softwareproblemen gekommen.“ Die Teilnahme an der Direktwahl sei aber grundsätzlich nur dann möglich, wenn noch kein Antrag auf Briefwahl für die Stichwahl des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin gestellt wurde. Darum bittet die Stadt dringend darum, die Zustellung der Briefwahlunterlagen bis einschließlich Mittwoch, 24. September, abzuwarten. (ngo)