Jetzt auch ohne LichtZustand an P+R-Anlage Haus Vorst hat sich weiter verschlimmert

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Gähnende Leere im Parkhaus Haus Vorst. Nicht zuletzt die erschreckenden Missstände dort halten Pendler vom Parken ab.

Gähnende Leere im Parkhaus Haus Vorst. Nicht zuletzt die erschreckenden Missstände dort halten Pendler vom Parken ab.

Köln – Mag sein, dass es als Verbesserungsmaßnahme gedacht war. Sind die Missstände im Dunkeln doch nicht mehr so augenfällig. Eine Lösung ist es indes nicht, einfach das Licht abzuschalten. Nachdem die Rundschau Ende Januar über katastrophale Hygienezustände und vor allem Sicherheitsmängel im P+R-Parkhaus Haus Vorst der KVB in Marsdorf berichtet hatte, zeigte sich rund einen Monat später vor Ort: Die Verhältnisse haben sich nicht nur nicht gebessert, sie sind sogar noch schlimmer geworden. Nun funktioniert nicht einmal mehr die Lichtanlage in der Parkpalette.

Während es um die P+R-Parkplätze in Weiden-West jeden Werktagsmorgen ein regelrechtes Rennen gibt, liegt in Haus Vorst das Potenzial, Pendler vom Auto auf die Schiene zu locken, brach. Dabei befindet sich das Parkhaus in Marsdorf nicht minder in einer „Einflugschneise“ für Berufspendler. Aus dem direkten Umfeld Hürth und Frechen machen sie täglich rund 24 000 Menschen auf den Weg nach Köln zur Arbeit. Haus Vorst lassen die allermeisten dabei links liegen. Weniger aus Sorge, keinen Stellplatz zu bekommen. Die Auslastungsquote liegt mal gerade bei 30 Prozent. Vielmehr scheint die Sorge um Leib und Leben ein Beweggrund zu sein. Verständlich.

Rückzugsraum für Drogensüchtige

Wie die Rundschau berichtete, ist das Treppenhaus der Parkhauses beliebter Rückzugsraum für Drogensüchtige. Fäkalien und Erbrochenes verschmutzen Treppen und Ecken. Aber viel schlimmer noch: Durch die Recherche der Rundschau kam heraus, dass die Sicherheitseinrichtungen des Parkhauses ins Leere laufen. Alarmknöpfe an den Frauenparkplätzen sind auf das Pförtnerhäuschen geschaltet. Das ist aber generell nur selten und in den Abendstunden nie besetzt. Die veraltete Videoüberwachung ist ebenfalls nicht mehr in Funktion.

Nun zeigte sich bei erneuter Recherche vor Ort, dass zu allem Übel auch noch das Licht in dem Parkhaus ausgefallen ist. Pendler, die trotz aller Missstände in Haus Vorst parken, müssen abends im Dunkeln den Weg zum Auto finden. Dabei hat sich auch noch die Situation mit den „ungebetenen Gästen“ verschlechtert. Die halten sich nicht mehr alleine im Treppenhaus auf, sondern schlagen zudem auf der zweiten Etage der Parkpalette zuweilen Zelte auf und gehen Parkende aggressiv an.

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Nach der ersten Veröffentlichung zu den Missständen zeigte sich die KVB als Besitzer und Betreiber des Parkhauses Haus Vorst „zerknirscht“. Bei der Technik wurde um Verständnis gebeten: Die veraltete Alarm-und Videoanlage werde ausgewechselt und auf die KVB-Leitzentrale geschaltet. Das könne aber nicht im Handumdrehen geschehen, so ein Sprecher. Doch bei Hygiene und Überwachung der Anlage durch mehr Personaleinsatz würden umgehend Maßnahmen ergriffen.

Darauf angesprochen, warum sich die Zustände vor Ort nun sogar noch verschlechtert statt verbessert haben, bleibt der Verkehrs-Betrieb aber seit vor Beginn des Straßenkarnevals eine Antwort schuldig.

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