Die Fährverbindung zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf fällt wegen technischer Probleme noch für mindestens zwei Wochen ersatzlos aus.
Technische ProblemeRheinfähre Köln-Leverkusen fällt lange aus

Das Fährschiff St. Michael stammt aus dem Jahr 1954. Im Juli 2024 nahm es den Fährdienst zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf auf.
Copyright: Costa Belibasakis
Ein technischer Defekt hat die Rheinfähre St. Michael im Kölner Norden lahmgelegt. Das Schiff ist seit vergangenen Donnerstag außer Betrieb und wird längere Zeit ausfallen, weil Ersatzteile fehlen. „Der Betrieb des Fährschiffs musste wegen einer Störung im Antriebsstrang eingestellt werden“, teilte die Stadt Leverkusen am Dienstag mit - fünf Tage nach dem der Fährbetrieb eingestellt wurde. Die Fährgesellschaft bedauere den Ausfall und hoffe, „baldmöglichst wieder für die Nutzerinnen und Nutzer der Fähre da zu sein“.
Die erforderliche Demontage technischer Komponenten auf der Fähre sei bereits erfolgt. Doch wann die Reparatur erfolgen kann, steht noch nicht fest. „Die Beschaffung entsprechender Ersatzteile verzögert sich aufgrund von Lieferengpässen, so dass ein Wiederbetrieb der Fähre frühestens in zwei Wochen stattfinden kann“, erklärte die Stadt Leverkusen. Ihr gehören 50 Prozent der Anteile an der Fährgesellschaft „Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH“, die andere Hälfte hält die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), eine Tochter des Kölner Stadtwerkekonzerns.
Die Fähre St. Michael wurde im Juli 2024 als Ersatz für das 2023 havarierte Fährschiff „Fritz Middelanis“ beschafft. Am 29. Juli nahm sie offiziell den Betrieb auf und war, wie die Stadt Leverkusen betont, „seitdem ohne nennenswerte technische Störung im Einsatz“. Gebaut wurde die St. Michael 1954, sie hat also schon 71 Jahre auf dem Buckel.
Fährbetrieb durch Personalmangel eingeschränkt
Dennoch erwies sie sich in den vergangenen elf Monaten als zuverlässig. Ihr Einsatz zwischen Langel und Hitdorf verlief aber nicht immer planmäßig. „Ausfälle und Einschränkungen der Betriebszeiten ergaben sich bisher neben Hoch- und Niedrigwasser vor allem aufgrund personeller Engpässe“, so die Stadt Leverkusen. Man sei „bemüht, diese Ausfallzeiten durch Neueinstellungen von Fährführern zu vermeiden.“
Häufige technische Defekte und Probleme mit der Ersatzteilbeschaffung hatten den Fährbetrieb der 1962 gebauten „Fritz Middelanis“ immer wieder für längere Zeit unterbrochen. Nach einem Ausfall der Steuerung am 5. Dezember 2023 mitten auf dem Rhein wurde sie außer Dienst gestellt, weil eine Reparatur laut Gutachten unwirtschaftlich war.
Finanzierung der Fähre ist nur bis Ende 2025 gesichert
Auf Drängen der Stadt Leverkusen wurde als Ersatz die St. Michael angeschafft. Doch deren Finanzierung ist nur bis Ende des Jahres gesichert. Die HGK, die im Geschäftsjahr 2024 einen Gewinn von 19,6 Millionen Euro erwirtschaftet hat, will Ende 2025 aus dem defizitären Fährbetrieb aussteigen, sie hat diese Möglichkeit in einem Vertrag mit der Stadt Leverkusen fixiert. Dann müsste Leverkusen die Betriebsverluste alleine tragen.
Politiker auf beiden Seiten des Rheins fordern den Erhalt der Autofähre. Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) hatte zunächst eine reine Personen- und Fahrradfähre mit elektrischem Antrieb vorgeschlagen. Der Vorsitzende der CDU Hitdorf, Joshua Kraski, erklärte: „Der Ausfall der Hitdorfer Fähre ist ein Grund, nun endlich die Debatten und Entscheidungen um eine sichere Zukunft der Hitdorfer Fähre zu finalisieren.“ Die Leverkusener Stadtverwaltung müsse jetzt „ihr Prüfergebnis für eine Genossenschaft vorlegen und einen Plan präsentieren, wie sie die Fähre in Zukunft finanziell sichern wird“.