Nach mehreren Todesfällen wird in Köln ein Badeverbot im Rhein intensiv geprüft. Die starke Strömung ist lebensgefährlich.
Nach weiteren Toten im RheinKommt nun auch in Köln das Badeverbot?

14.08.2025, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Menschen sitzen am Paradiesstrand am Rhein. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt gilt ab heute ein Badeverbot im Rhein.
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Am Donnerstag gab es in Köln erneut schlechte Nachrichten von Badenden im Rhein: Zunächst wurde bekannt, dass ein seit Montag im Rhein vermisster Familienvater tot ist. Seine Leiche wurde am Mittwochabend in Voerde gefunden. Am Donnerstag dann die nächste Vermisstenmeldung, wieder wird intensiv nach einem Rheinschwimmer gesucht – noch ohne Erfolg.
Die Behörden warnen immer wieder eindringlich vor dem lebensgefährlichen Baden im Rhein mit seinen starken Strömungen und dichtem Schiffsverkehr. Das von der Stadt Düsseldorf nach mehreren tödlichen Unfällen angekündigte Badeverbot im Rhein ist seit Donnerstag in Kraft. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro.
Verboten ist demnach „das planmäßige Verweilen mit dem Körper in mehr als jeweils knöcheltiefem Wasser des Rheins zu Erholungs-, Sport- oder Freizeitzwecken, insbesondere das Schwimmen, Waten oder Spielen im Wasser“. Ausgenommen sind Maßnahmen von Behörden und Rettungsdiensten sowie „genehmigte Veranstaltungen mit ausdrücklicher Erlaubnis“. Gestattet wird zudem „das kurzzeitige Ein- und Aussteigen beim An- und Ablegen von Wasserfahrzeugen, das Zuwasserlassen oder Herausziehen von Wasserfahrzeugen an dafür vorgesehenen Stellen sowie das Ausüben von Angelsport und Watfischerei“.
Kommt nun das Badeverbot auch in Köln?
„Ein Badeverbot im Rhein auf Kölner Stadtgebiet wird derzeit intensiv geprüft, es muss aber auch rechtssicher umsetzbar sein“, betont Kölns Stadtdirektorin Andrea Blome. Flächendeckende Kontrollen seien unmöglich. Das Verbot im Stadtgebiet Düsseldorf betrifft 42,1 Kilometer am rechtsrheinischen und 8,9 Kilometer am linksrheinischen Ufer, zusammen 53 Kilometer. Im Stadtgebiet Köln wären linksrheinisch rund 40 und rechtsrheinisch rund 28 Kilometer Rheinufer betroffen, zusammen 68 Kilometer.
Unter Wassersportlern in Köln herrschte zeitweise Unsicherheit, ob sie von einem möglichen Badeverbot betroffen wären. „Diese Sorge der Vereine hat das Sportamt im Dialog mit dem Stadtsportbund ausgeräumt“, sagte Oliver Seeck (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses. Wie aus dem Rathaus zu erfahren war, würde ein mögliches Badeverbot im Rhein nicht für den Ruder- und Kanusport gelten. Auch genehmigte Veranstaltungen wie der Köln-Triathlon, bei dem am 7. September wieder Athleten im Rhein schwimmen, bei Sperrung der Schifffahrt, bleiben demnach erlaubt.
Befürworter für ein Badeverbot im Rhein
Nach der DLRG Köln sprach sich auch der „Deutsche Unterwasser Club Köln“ für ein allgemeines Badeverbot im Rhein aus. Der DUC veranstaltet seit 1962 an Christi Himmelfahrt ein Rheinschwimmen von Poll bis zum Deutzer Rheinpark. „Das Event findet mit einer jährlich neu zu beantragenden Sondergenehmigung statt, und die bekommen wir nur mit einem umfassenden Sicherheitskonzept“, sagte der DUC-Vorsitzende Christian Wasmuth. Jeder der knapp 150 Teilnehmer müsse einen Neoprenanzug und Flossen tragen, zudem werden die Rheinschwimmer von Booten der Wasserwacht und DLRG begleitet. Dabei seien auch speziell ausgebildete Stromretter im Einsatz. „Wir hoffen, dass wir diese Traditionsveranstaltung auch im nächsten Jahr wieder durchführen können“, so Wasmuth.